Während Covid zu einem etablierten Faktor geworden ist, der das Gesundheitswesen in Anspruch nimmt, ist die Grippe ein weitaus größerer Faktor. Während der Pandemie, insbesondere im Winter 2020/2021, gab es relativ wenig Grippefälle, da die Übertragungsraten sehr niedrig waren; Mobilitätseinschränkungen und Vorsichtsmaßnahmen für Covid verringerten damals die Ausbreitung.
María José Cordero von der Gewerkschaft UGT bedauert die Ignoranz vieler Menschen, sich vor einer Ansteckung zu schützen beziehungsweise andere anzustecken, ein Verhalten, das man Jahr für Jahr bei der Grippeepidemie erlebt. Ihrer Meinung haben viele Menschen aus der Pandemie kaum Lehren gezogen, die Folge sei ein spürbare Mehrbelastung für das öffentliche Gesundheitswesen. So hätten sich Ärzte und Krankenschwestern in einigen Gesundheitszentren bereits in der Situation befunden, reguläre Patientenkonsultationen zurückstellen zu müssen, um sich um Notfälle zu kümmern. Hausärzte haben ein Kontingent an Patienten mit täglichen Terminen, aber angesichts der „Lawine von Menschen“, die mit Grippe, Covid oder anderen Atemwegsproblemen in die Notaufnahmen eingeliefert werden, seien sie überfordert.
Cordero fügte hinzu, dass diese Verschiebung von Aufgaben nicht nur in Gesundheitszentren vorkommt. Es passiert auch in Krankenhäusern und in privaten Kliniken. „Das Problem ist, dass wir das, was eigentlich eine Ausnahme sein sollte, als selbstverständlich angesehen haben. Als Lösung schlägt sie ein ständig wechselndes Team vor, das je nach Bedarf von einem Zentrum zum anderen wechseln kann. Unterdessen warnt der Vorsitzende der Ärztegewerkschaft auf den Balearen, Miguel Lázaro, davor, dass „die Situation noch schlimmer wird“. Das Krankenhaus von Manacor sei hinsichtlich der Personalbelastung bereits am Limit.
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