E-Roller erfreuen sich auf Mallorca großer Beliebtheit, sorgen aber auch immer wieder für Ärger und Unfälle. | D. Espinosa

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Die Stadt Palma de Mallorca plant, bald strenger gegen E-Roller vorzugehen. Einem Bericht der MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" zufolge arbeitet man im Rathaus derzeit nicht nur an einer neuen Verordnung im Bezug auf den städtischen Straßenverkehr, sondern insbesondere auch an einem speziellen Regelwerk für E-Roller. Die Gefährte erfreuen sich in der Mallorca-Hauptstadt seit Jahren wachsender Beliebtheit. Gleichzeitig häufen sich aber auch die Unfälle. So sei die Zahl der Schädel-Hirn-Traumata in Palmas Uni-Klinik Son Espases im Zusammenhang mit E-Roller-Unfällen deutlich gestiegen, so Experten.

Auf dem Tisch der Bürgerbeauftragten haben sich Medienberichten zufolge bereits 1500 Unterschriften angesammelt, allesamt von nur einem Wochenende. Zum einen fordert der Verband der E-Roller- und Radfahrer selbst verständlichere Regeln, zum anderen wollen Fußgänger und städtische Einzelhändler ein härteres Durchgreifen in Bezug auf die elektrischen Zweiräder erwirken. Aus dem Rathaus heißt es dazu: "Wichtig ist, dass E-Roller-Fahrer verstehen, dass sie ein Verkehrsmittel führen und eben nicht einfach nur Fußgänger mit höherer Geschwindigkeit sind."

Diskutiert wird auch eine obligatorische Haftpflichtversicherung. So sei nach Unfällen bisher oft unklar, wer woraus Schadensersatz verlangen kann. Wären E-Roller-Fahrer pflichtversichert, könnte die Schadensregulierung einfacher abgewickelt werden. Gleichzeitig macht man sich bei der Stadt aber primär für ein "geordnetes Zusammenleben" stark. So gehe es nicht darum, einzelne Verkehrsteilnehmer "zu verfolgen", sondern für gegenseitige Rücksichtnahme zu sensibilisieren.

Die vielen E-Roller auf Mallorca wird dennoch immer wieder heftig kritisiert, vor allem von Fußgängern. Alleine in Palma ist die Zahl der Bußgeldverfahren gegen Fahrer von E-Rollern und ähnlichen Fahrzeugen wie zum Beispiel E-Boards seit 2021 immens gestiegen. Oft wird die mangelhafte Ausstattung der Roller geahndet. Darunter fällt das Fehlen einer Klingel, eines Bremssystems, einer Beleuchtung oder reflektierender Elemente. Das ist auch ein Grund, warum bald nur noch der Verkauf von zertifizierten Geräten zugelassen werden soll.