Das Wasser ist knapp und teuer, rund um das Tramuntana-Dorf Deià wird es deshalb erst einmal abgedreht. | TERESA AYUGA

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Rund um das Bergdorf Deià auf Mallorca wird es ab Freitag, 4. August, kein Wasser mehr geben. Die Gemeinde hat mitgeteilt, dass Großverbrauchern und Ferienhäusern das Trinkwasser gekappt wird. Im Ortskern selber bleibt erst einmal alles beim Alten. Die meisten der betroffenen Grundstücke hätten aber eigene Zisternen und Tanks, schreibt die MM-Schwesterzeitung "Última Hora". Das Problem sei der gestiegene Verbrauch, so der Bürgermeister Lluís Apesteguía. 600 Kubikmeter Wasser pro Tag seien nötig, die Gemeinde verfüge derzeit aber nur noch über 170 Kubikmeter pro Tag und könne mehr nicht gewährleisten.

Und um das Wasser einzukaufen, fehle das Geld, heißt es weiter. Die Maßnahme wird erst einmal auf unbestimmte Zeit fortgesetzt. Davon sind auch einige Hotels betroffen, wie etwa das Fünf-Sterne-Hotel Belmond La Residencia: "Auf unsere Gäste wird das keine Auswirkungen haben", erklärt PR-Managerin Hanna Bornebusch im MM-Interview. Schon seit dem vergangenen Jahr habe man interne Maßnahmen ergriffen, um den Wasserverbrauch des Hauses zu beschränken, erzählt sie: "Wir versuchen, unseren Wasserverbrauch auf ein Minimum zu beschränken, was aber natürlich gerade im Hochsommer schwierig ist".

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Das Problem ist in Deià kein Neues. Bereits in den vergangenen Jahren kam es in dem Bergdorf immer wieder zu Wasserknappheit. Diese führte schon 2016 zu verschärften Maßnahmen. Grund für die Unterversorgung ist neben den geringeren Regenfällen auch das löchrige Leitungsnetz. Rund ein Viertel des Wassers geht auf dem Weg zum Verbraucher verloren. "Die Balearen-Regierung sollte endlich mal Geld in die Hand nehmen und in die Sanierung der längst veralteten Rohre investieren", erklärt der in Deià lebende Mallorquiner Bartolomeu Crespi im vergangenen Jahr gegenüber MM.

Hier können Sie die Hintergrundgeschichte nachlesen, die MM dazu im September 2022 veröffentlicht hat.