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Verbittert sei er, sagt José Antonio Braojos im MM-Gespräch: „Enttäuscht, aber auch wütend.” Und entschlossen ist er außerdem: Um sich weiterhin öffentlich zu weigern, für den Unterhalt seiner Mutter (66) aufzukommen, die ihn in Kindheit und Jugend regelmäßig geschlagen und – auch psychisch – misshandelt habe und zu der er seit fast 20 Jahren keinen Kontakt habe, will er seinen Hungerstreik am Flughafen Son Sant Joan nicht nur fortsetzen, sondern noch intensivieren. Seit zehn Tagen ernährt sich der Reiseleiter (43) aus Palma nur von Wasser und Zucker, ab dem 9. Januar will er außer Wasser nichts mehr zu sich nehmen: „Dann nehmen die Behörden ihre Arbeit wieder auf, und ich will noch mehr Druck machen.” Nachdem José Antonio Braojos einen Prozess angestrengt hat, um gegen seine Unterhaltspflicht juristisch vorzugehen, verurteilte ihn das Gericht in einem zweiten Verfahren – nachdem es ihn zunächst von einer Zahlungspflicht freigesprochen hatte – zu einer Beitragspflicht von 400 Euro monatlich (seine Schwester Esperanza, die deutlich weniger verdient, soll 50 Euro beisteuern).

Aber José Antonio Braojos denkt nicht daran zu zahlen: „Lieber sterbe ich, als die Würdelosigkeit zu ertragen, ausgerechnet für diesen Menschen finanziell sorgen zu müssen.” Er fühle sich inzwischen auch von seinem eigenen Land und seinen Rechtssprechern im Stich gelassen und „misshandelt”: „Man behandelt mich wie einen Verbrecher, dabei bin ich das Opfer.” (spe)