Im Iberostar Bahía de Palma an der Playa funktioniert das bereits. Am Pool gibt es nur noch Gläser aus Hartplastik, dort ist aus Sicherheitsgründen kein Echtglas verwendbar. Auf den Zimmern kann auf Wunsch Wasser in Glasflaschen bestellt werden. Die Kaffeemaschinen in den Suiten werden mit kompostierbaren Kapseln befüllt.
Die hellen Zimmer im Iberostar Bahía de Palma wirken alles andere als überladen. In den Duschen hängen drei weiß-braune Seifenspender nebeneinander: Duschgel, Haarshampoo, Haarspülung. Wiederbefüllbar und aus kompostierbarem Material. Diese tragen einerseits dazu bei, dass kein Abfall aus plastiklastigen „Mini”-Produkten anfällt, andererseits sparen sich Gäste somit auch einige Kilo im eigenen Gepäck.
Accessoires für die Körperpflege gibt es auf Wunsch vom Hotel ebenfalls recycelbar: Zahnbürsten und Rasierer aus Bambus, юein Nähkit aus Mais. Auch die Plastikfolie, in die die weißen Gäste-Hausschuhe einmal eingewickelt waren, gibt es nicht mehr. Auf den Wagen der Putzfrauen stechen kompostierbare Müllsäcke ins Auge. Gerade statten sie die Zimmer mit den Standard-Utensilien aus: Statt Plastik-Kugelschreiber gibt es zum Schreibblock nur noch Bleistifte, in der Minibar statt Plastikflaschen oder Chipstüten Snacks in Glasbehältern.
Der Restaurantbereich bleibt von Iberostars „Welle der Veränderung” nicht unberührt: Selbst die Kochschürze der Köche hat eine Alternative zum plastikverstärkten Spritzschutz bekommen. Serviert wird auf Porzellantellern. Ketchup und Senf gibt es in kleinen Dispensern, nicht wie oft üblich in industriell abgepackten Plastiktütchen.
Das gesamte Personal wurde in Trainings auf Achtsamkeit beim Thema Nachhaltigkeit geschult, erzählt Soraya Romero, die bei Iberostar Nachhaltigkeitsbeauftragte ist. Selbst die Lieferanten unterschreiben digital auf einem Tablet, um unnötige Papierberge zu vermeiden. Zu der Bewegung „Wave of Change” gehört außerdem, nachhaltige Fischerei zu unterstützen und durch gezielte Aktionen Meer und Küsten sauber zu halten.
Mit dieser seit 2017 laufenden Initiative ist der Konzern in Spanien Vorreiter. Schaut man auf die Zahlen, war das schon jetzt ein Mammut-Projekt: Angefangen bei Plastikstrohhalmen, von denen rund zehn Millionen Stück weltweit in den Hotels der Kette verbannt wurden. Alleine Wäschesäcke aus Plastik haben Abfälle in einer Größenordnung von 3000 Kilo pro Jahr verursacht, die Verpackung der Produkte in der Minibar 900 Kilo jährlich. Für Altlasten wie diese konnten die Verantworltichen in jahrelanger Planung umweltfreundliche Alternativen finden.
Treibende Kräfte hinter der Idee sind Konzernchef Miquel Fluxàs deutsch-mallorquinische Töchter Gloria und Sabina. Für die beiden, die das Unternehmen in vierter Generation mitführen, ein notwendiger Schritt, um ihre Heimat zu schützen. Neuster Clou: Jeder Gast erhält auf seinem Zimmer wiederbefüllbare Hartplastikflaschen als Geschenk. Ein nachhaltiges Souvenir, das zugleich Müll vermeiden soll. Im Hotel auffüllbar mit „garantiert sauberem Trinkwasser” aus Automaten des Kooperationspartners Aguaviva.
7 Kommentare
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So ein Blödsinn - Einwegverpackung (hier Papier u.ä.) ist immer ökologischer Unsinn. Papier benötigt Holz, sehr viel Wasser und Strom zu Herstellung - der einzige Vorteil: es schwimmt nicht so lange im Meer wie Plastik. Eindeutige Augenwischerei und pures Greenwashing! Auch am Pool wäre Glas möglich, wenn entsprechend stabiles Glas beschafft würde - das ist aber teuer ... Wiederbefüllbare Seifenspender sind gut! Das Argument: "andererseits sparen sich Gäste somit auch einige Kilo im eigenen Gepäck." zeigt, für wie hirnlos das Hotel seine Gäste hält.
Macht doch mal folgenden Test. Nehmt Euch den Wochenprospekt eines Supermarktes vor, z.B. Lidl, Aldi, Mercadona, Carefour, oder in DE Norma, Netto, Penny, etc.Dann nehmt Ihr einen roten Filzstift und markiert alle Artikel von denen Ihr glaubt, sie wären nicht aus Plastik. Dann zählt Ihr wieviele Artikel im Prospekt gesamt angeboten sind und wieviele Ihr davon markiert habt. - Es wird Euch der Schlag treffen.Bitte zu beachten, das auch Geräte etc. zumeist ein Gehäuse aus Plastik haben. Oder auf Flaschen, Gläser etc. sich Verschlüsse aus Plastik befinden, auch die Umverpackungen können aus Plastik sein oder die Griffe von Werkzeugen für Küche und Haushalt. Ich bin gespannt, was Ihr heraus findet. Vor allem in einer Familie, wo jeder unabhängig vom anderen seine Auswertung durchführt.Ich sage nur so viel, - Es wird Euch der Schlag treffen.
Das ganze ist scheinheilig. Denn wenn man genau hinschaut sieht man den Ersatz des Plastiks. Also wird der Müll ja nicht weniger, sondern nur ein anderer. Aha - und was jetzt? Und der Rohstoff für den Ersatz kommt dann wo her? Und wird er umweltfreundlich hergestellt? Nun ja !?
Alle Daumen nach oben! Was mich persönlich noch nicht so ganz überzeugt sind die angeblich kompostierbaren Kaffeekapseln und die kompostierbaren Müllsäcke. Habe da schon andere Berichte gesehen und gelesen. Wenn ich mich irre, dann bitte ich um Info.Ansonsten sehr beispielhaft die ganze Angelegenheit.
Tollll. Bitte dann aber auch zusehen das die kunden des hoteles ihre "hartplastikbecher" nicht einfach am strand liegenlassen. Die landen namlich dann immer im Meer hier an der playa de muro. So sagt man km deutschen innen huí aussen pfui. Schade
@mallorca-fan: ich hatte schon früher einen geschrieben - können Sie den hier sehen? 1. Wozu braucht ein guter Kaffee Kapseln und Pappkarton? 2. Plastik am Pool (sehr stilvoll), weil unkaputtbare Gläser teurer sind? 3. Warum Hartplastikflaschen zusätzlich herstellen und verschenken - wäre es nicht sinnvoller, Glasflaschen, die im Hotel bleiben, langfristig zu nutzen? Zusätzlich wird der Nutzer von wiederverwendbaren Plastikflaschen mit Microplastik "verwöhnt" ... 4. Kompostierbar ist nicht die Lösung - gibt es nicht Vieles, was einfach wegfallen könnte (z.B. Zahnbürste, Rasierer, Nähkit, Müllsäcke, Stifte, Schreibblock usw. – wer etwas braucht kann an der Rezeption danach fragen – das reduziert die Nachfrage um 80 %)? Was nicht hergestellt wird, muss nicht um die halbe Welt transportiert werden ... 5. Schuhe für ein paar Tage Nutzung zum anschließend wegwerfen – sehr ökologisch? Wiederbefüllbare Behälter sind eine echte Verbesserung. Nur WENIGER ist ein Gewinn für die Natur! Zusammenfassung: Schlecht gemachtes Greenwashing - Umfang und Art der Maßnahmen lassen keinen ernsthaften Willen zum Umweltschutz erkennen, nur den Willen mit unwesentlichen Maßnahmen mehr Kunden zu gewinnen. Schlechtes Marketing!
Einfach großartig !!!! Hoffentlich ziehen andere bald nach.PS. vermisse Kommentare von "Umweltaktivisten"