Bereits in der vergangenen Legislaturperiode hatten Ende 2022 Insel-Politiker eingeräumt, dass man mit dem Wasser, das ungenutzt im Boden versickert, 500.000 Menschen versorgen könne. Diese Zahl entspricht ungefähr den Einwohnern der drei größten Städte Mallorcas, nämlich Palma, Manacor und Inca. Dabei ist der Verlust nicht in allen Gemeinden gleich. Traurige Spitzenreiter sind Campos mit 70 Prozent, Sencelles mit knapp 58 Prozent und Artà mit fast 55 Prozent. Will heißen, in diesen Gemeinden geht mehr Wasser verloren als in den Haushalten ankommt. Die Klassenbesten dagegen sind Montuïri, Sóller und Capdepera mit respektive zehn, zwölf und 15 Prozent Verlusten. In Palma versickern 18 Prozent des transportierten Trinkwassers.
„Mit dieser Vereinbarung führen wir eine Reihe wichtiger Maßnahmen ein, die sich positiv auf die Lebensqualität unserer Bürger auswirken werden, aber wir brauchen das Engagement aller Verwaltungen, insbesondere der Gemeinderäte unserer Inseln, die für die Verwaltung ihrer Wassernetze zuständig sind”, sagte Balearenpräsidentin Marga Prohens. Ihr Appell an die Kommunen kommt nicht ohne Grund. Denn bisher verzeichnen nur sieben der 52 Inselgemeinden Verluste von weniger als 17 Prozent, die es gemäß dem Hydrologischen Plan der Balearen bis 2027 zu erreichen gilt. Vor 2021 sollten sie bereits unter 21 Prozent liegen. Doch viele Gemeinden haben diese Vorgaben bis heute nicht umgesetzt. Einer der Gründe dafür sind die hohen Kosten.
Den finanziellen Druck hat der „Wasserpakt” nun zumindest zum Teil genommen. Die künftigen Beihilfen, zu denen die Balearenregierung 14,3 Millionen Euro und der Inselrat 5 Millionen Euro beisteuern, sollen bis Ende der Legislaturperiode in Form von jährlichen Zuschüssen vergeben werden. Sie sind für folgende Maßnahmen zwischen dem 28. März 2023 und dem 28. März 2028 vorgesehen: Das Aufspüren und Reparieren von Leckagen, die Installation von digitalen Zählern, die Sektorisierung der Versorgungsnetze, den Bau oder Ausbau von Regulierungsvorrichtungen und zugehörigen Infrastrukturen, den Bau neuer Brunnen, Garantie- und Reservebrunnen und zugehöriger Infrastrukturen, die Installation, Verbesserung, der Ausbau von Wasserreinigungsinfrastrukturen sowie alle anderen Maßnahmen, die es ermöglichen, die Versorgungssicherheit unter normalen Bedingungen oder bei Trockenheit zu erhöhen.
2 Kommentare
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Man glaubt es ja nicht, dass sie endlich nach Jahren geschnallt haben was die Spatzen von den Dächern pfeifen, statt dauernd zu klagen.
War schon seit Jahrzehnten so, dass in die maroden Leitungen nicht investiert wurde, hier Abhilfe zu schaffen.