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Dass sich Cala Rajada in den 1930er Jahren zu einer Hochburg der deutschsprachigen Residenten entwickelt hatte, wissen Mallorca-Kenner schon lange. Jetzt wird die Vergangenheit des Küstenortes im Nordosten von Mallorca für ein Filmprojekt erforscht. Das Werk soll erstmals im Frühjahr gezeigt werden.

Von 1931 bis zum Ausbruch des Spanischen Bürgerkrieges ließen sich in Cala Rajada Auswanderer, Abenteurer und ein größerer Kreis von Emigranten nieder, die aus politischen Gründen Hitler-Deutschland verlassen hatten. Zu ihnen zählten unter anderem der Pazifist Heinz Kraschutzki, der in dem Dorf mit seiner Frau eine Korbwarenfabrik gründete, aber auch Schriftsteller und Publizisten wie Franz Blei und Konrad Liesegang.

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Der Schweizer Ingenieur Hans Williger installierte in dem Dorf das erste Elektrizitätswerk, der deutsche Abenteurer "Jack Bilbo" eröffnete die legendäre Bar Wikiki. Mit dem Ausbruch des Bürgerkriegs sahen sich die Zuwanderer und Emigranten jedoch zur Flucht von der Insel gezwungen.

An all diese Schicksale erinnert ein Film, den das Team um den Forscher Antoni Capellà mit Hilfe des Archivs von Capdepera derzeit dreht. Die spanische Tageszeitung Ultima Hora veröffentlichte am Freitag einen ersten Bericht über das Projekt.