Es ist mittlerweile ärgerlich und frustrierend", erklärt Bob van den Hoek gegenüber MM. Seit Monaten steht der Frisör in der Kritik. Stein des Anstoßes: ein Schild an der Eingangstür zu seinem Barber-Shop, das Frauen den Zutritt untersagt. Darauf abgebildet: Ein Mann mit dem Hinweis "Ich darf rein", ein Hund mit dem Hinweis "ich ebenso" und eine Frau mit der Unterschrift "ich nicht". Das hat in den Medien und bei Frauenverbänden hohe Wellen geschlagen und für Protest gesorgt. Doch jetzt kommt es für van den Hoek noch dicker: Die Balearen-Regierung will den Fall vors Handelsgericht bringen und dem niederländischen Figaro auf diese Weise untersagen lassen, mit dem Schild zu werben!
Und was sagt van den Hoek dazu? "Ich bin sauer! Am meisten ärgert mich, dass ich das alles aus den Medien erfahren muss. Ich habe noch nie ein offizielles Schreiben von irgendeiner Stelle erhalten. Und solange das nicht passiert, bleibt das Schild dran!"
Neben aller Wut und den Anfeindungen belastet eine Sache den Dreitagebartträger besonders - Er fühlt sich falsch verstanden. "Ich bin kein Macho, ich misshandle keine Frauen, ich habe gar kein Problem mit ihnen!" Vielmehr habe er einen Raum schaffen wollen, in dem Männer unter sich sind. "Wir legen alte Platten auf, hören Jazz und Rock'n'Roll, trinken gemeinsam ein paar Gläschen und ich gebe ihnen Tipps zu Haar- und Hautpflege." Das größte Kompliment sei, dass ältere Spanier zu ihm kommen und ihm versichern, sie fühlen sich dort so, wie früher mit ihren Vätern beim Barbier. "Wo sonst können sie das genießen? Zu Hause bei ihren Frauen und Kindern? Ich wollte ihnen doch einfach nur diese Möglichkeit geben. Das Schild hat sogar meine Frau gestaltet!"
Doch trotz aller Beteuerungen vonseiten des Frisörs macht die Regierung nun offenbar Ernst. Das Schild kollidiere mit dem spanischen Werbegesetz, denn es verstoße gegen die Würde von Personen - in diesem Fall Frauen - verletze damit deren Rechte und demütige sie. Hinter den Vorwürfen steht in erster Linie das Balearische Fraueninstitut Ibdona.
"Wenn es nicht abmontiert wird, drohen Sanktionen", verlautet es auch aus der von der Sozialistin Pilar Costa geführten Präsidialkanzlei.
Einen gar positiven Werbeeffekt - etwa bei "Machos" - verspricht sich van den Hoek durch die derzeitige Medienpräsenz nicht. "Im Gegenteil! Selbst wenn irgendwer deshalb zu mir kommt, würde seine Frau bestimmt mit ihm schimpfen", sagt er und lächelt, wenngleich ein wenig gequält.
(aus MM 50/2016)
6 Kommentare
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Das immer wieder welche dabei sein müssen, die mit dem weiblichen Geschlecht nicht auskommen (@ Joe d.H. + goodbye Kitty). Eine Frage zur aufgezeigten Problematik drängt sich mir aber doch noch auf. Gehen diese angeblich auf Gleichberechtigung fixierten Xanthippen auch gegen Damenfrisöre/innen vor, wo Männer auch nicht unbedingt willkommen sind?
Die Weiber müssen ja nicht überall dabei sein! Richtig so!
Unter dem Deckmantel der Gleichberechtigung, der Gleichbehandlung, der Antidiskriminierung und der Gendersensibilität werden der persönlichen Freiheit jedes Einzelnen mittlerweile immer engere Fesseln angelegt. Jeder, der sich nicht konform mit dem herrschenden Mainstream gibt, läuft Gefahr, medial und rechtlich erledigt zu werden. Freies Unternehmertum war einmal. Wer sich in Deutschland als Selbständiger noch erlaubt, eine freie Personalentscheidung zu treffen, dem kann es ganz schnell ähnlich ergehen. Es ist auch kein Wunder, denn die Grundlagen hierfür werden zentral in Brüssel geschaffen und dann von den nationalen Interessengruppen begierig umgesetzt.
Blitzgneisser, so ist das^^. Mich erinnert die Posse irgendwie an Al Bundy und seinen steten Kampf gegen seine Nachbarin.
Guter Rat an den Figaro: Über die Eingangstür seines Salons ein Schild mit der Aufschrift "HERRENFRISÖR" montieren und den Damen ist der Wind aus den Segeln genommen.
Die Muschis können sich die Damen auch zu Hause rasieren.