Auf die Gefahr hin, mich lächerlich zu machen, versuche ich mich einmal in Kunstkritik. Gestern eröffnete Philip Wolf in der Galerie Lluch Fluxá in Can Ribera, einer Seitenstrasse der Jaime III, seine Ausstellung. Mutter holländisch, Vater deutsch, Resultat mallorquín.
Der Künstler malt Häuser. Es sind immer wieder die gleichen mediterranen Häuser, die sich zum Gewirr und Gedränge einer Stadt zusammenfügen. Wuchernde Unübersichtlichkeit, die sich buntscheckig mal in Form eines Cameleons auf der Leinwand breit macht, mal wie eine Kralle Platz für sich schafft oder als Krokodil vielbildrig nach Raum schreit.
Klingt wie eine gute und spektakuläre Idee, wird sich gut verkaufen, zumal wenn man die betörenden Fraben gesehen hat. Es steckt aber mehr dahinter. Was sind das für Konglomerate, in den wir wohnen? Man kann sich durch Fenster gegenseitig sehen, aber die wirken wie vergittert.
Doch da, ein Lichtblick: Es gibt nicht nur das Verschlossene, das Private, Treppen und kleine Plätze laden dazu ein, sich vorzustellen, dort fände öffentliches Leben statt. Wer in den kommenden Tagen in der Innenstadt zu tun hat, sollte unbedingt hingehen.
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