Die ersten Ladungen mit vorbehandeltem Müll aus dem Ausland trafen im Januar 2013 in Son Reus ein. | Foto: Jaume Morey

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Der von der PP regierte Inselrat von Mallorca will auch im nächsten Jahr 82.000 Tonnen vorbehandelter Abfälle importieren, um die Müllverbrennungsanlage von Son Reus bein Bunyola rentabler betreiben und damit die Abfallgebühren konstant halten zu können. Wie berichtet, sind die Müllöfen im Norden Palmas angesichts steigender Recyclingquoten und der anhaltenden Wirtschaftskrise zu groß dimensioniert.

Die Umweltbeauftragte Catalina Soler rechtfertigte die Importe aus Italien und Irland und kritisierte den "Alarmismus" der Oppositionsparteien bei diesem Thema. Zahlreiche Umweltstudien würden die Importpolitik stützen.

Vor Reportern bekräftige Soler, dass es sich nicht um Müll handle, sondern um Brennstoff, der vorbehandelt sei. "Ein Pullover aus Wolle ist auch kein Schaf", zog sie einen Vergleich. Gleichzeitig bat sie auch die Medien, nicht mehr von Müll sprechen.

Die PP-Politikerin griff auch die Kritik aus Alcúdia auf, wo man sich über Geruchsbelästigungen beim Anlanden des Materials beschwert hat. "Wir reden nicht von Parfüm, ja, es stinkt", gestand Soler ein, um hinterherzuschieben, dass ähnliche Brennstoffe auch für das Zementwerk in Lloseta angeliefert würden. Darüber habe sich seltsamerweise noch niemand beschwert.

Nach Medienberichten nimmt Tirme, die Betreibergesellschaft der Müllverbrennungsanlage, durch die Importe 3,3 Millionen Euro ein. Im Sommer werden die Transporte ausgesetzt.

(aus MM 50/2014)