Ausbleibende Regenfälle veranlassen einzelne Gemeinden auf Mallorca, Haushalten das Wasser stundenweise abzudrehen. | Ultima Hora

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Banyalbufar macht seit Dienstag Ernst: Aufgrund der anhaltenden Trockenheit und sich leerender Brunnen dreht die Berggemeinde im Nordwesten Mallorcas seinen Bürgern jetzt stundenweise das Wasser ab. Wie aus einer Meldung der MM-Schwesterzeitung „Ultima Hora“ hervorgeht, fließt das kostbare Nass vorerst nur noch zwischen 11 Uhr und 23 Uhr aus den Hähnen.

In anderen Worten, wer sich zu nächtlicher Stunde eine abkühlende Dusche genehmigen möchte, steht im Trockenen. Der Grund für die Restriktion sei schnell erklärt, sagte Banyalbufars geschäftsführender Bürgermeister Joan Vives dem Lokalblatt: Sämtliches Wasser, das derzeit ins Leitungsnetz der Gemeinde eingespeist werde, müsse per Tankwagen angeliefert werden.

„Uns wurde zwar eine bestimmte tägliche Mindestmenge an Wasser zugesagt, aber die Realität sieht manchmal anders aus“, sagte Vives am Mittwoch. Erschwerend komme dieser Tage hinzu, dass infolge der hohen Besucherzahlen der Wasserverbrauch insgesamt gestiegen sei. „Mit der Nachfrage können wir beim besten Willen nicht mehr mithalten.“

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Der Zeitung zufolge gilt die Restriktion bis auf Weiteres, denn ein Ende des akuten Wassermangels in der Gemeinde sei nicht in Sicht. Dabei hatte kürzlich noch vieles darauf hingedeutet, dass sich mit dem Erschließen neuer Brunnen die Lage normalisieren könnte. Doch dem anfänglichen Optimismus wich in den vergangenen Tagen Ernüchterung. „Wir haben kein Trinkwasser finden können“, so Vives. Die Probebohrungen hätten lediglich „verschmutztes Erdwasser“ ans Tageslicht befördert.

Ähnlich wie in Banyalbufar könnte es bald auch den Bewohnern und Gästen im Nachbarort Estellencs gehen. Auch dort, so „Ultima Hora“, befasse sich die Gemeindeverwaltung mit dem Gedanken, die Leitungen stundenweise abzudrehen. Gegenwärtig beschränkt sich der Ort auf das Festlegen einer Höchstgrenze von 75 Liter Trinkwasser pro Verbraucher und Tag. Zuvor durften die Menschen bis zu 110 Liter verbrauchen. Bürgermeister Bernart Isern schloss am Mittwoch gegenüber dem MM-Schwesterblatt nicht mehr aus, den Hahn demnächst zwischen 23 Uhr und 7 Uhr abzustellen.

Einen etwas anderen Weg beschreitet Esporles in der Wohnsiedlung Ses Rotgetes. Dort fließt nach Angaben der Zeitung das Trinkwasser gegenwärtig in zwei getrennten Zeitfenstern aus dem Hähnen. Von 8 bis 14 Uhr dürfen sich die Straßenzüge mit den Nummern 6, 9, 12, und 13 über Flüssiges aus den Leitungen freuen, von 14 bis 8 Uhr kommt der Rest auf seine Kosten. Bürgermeister Josep Ferrà kündigte bereits eine Verschärfung der Maßnahmen an. Womöglich schon ab kommender Woche, so die Zeitung, könnte auch in Esporles der tägliche Pro-Kopf-Verbrauch gedeckelt werden.

Bleibt Puigpunyent, ebenfalls ein vielbesuchter Ort in der Serra de Tramuntana. Hier beschränkt sich die Gemeindeverwaltung derzeit noch auf ein Verbot, demzufolge Aktivitäten wie Autowaschen, Auffüllen von Pools und Berieselung der Gärten auszubleiben haben. Ob es dabei bleibt, muss abgewartet werden.