Auch in der Nähe der Inselhauptstadt wie hier bei Establiments sind Bäume in ihrer Pracht zu bewundern. | Archiv

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Nach und nach fängt in diesen Tagen auf Mallorca das jährliche Naturwunder der Mandelblüte an. Es kann sich nur noch um kurze Zeit handeln, bis Millionen von Mandelbäumen ihre Knospen öffnen. Zauberhaft zart und noch sehr vereinzelt zeigen einige bereits einen Teil ihrer Pracht. Erfahrungsgemäß findet das Phänomen etwa von Mitte Januar bis Mitte Februar statt. Aber auch im März und April gibt es noch etwas zu sehen.

Wie immer beginnt die Mandelblüte an der Ostküste, bei Porto Cristo etwa, oder im Inselinneren bei Sineu oder Maria de la Salut. Schon in Kürze werden auch die Bäume bei Llucmajor, in Galilea sowie in der Ebene zwischen Palma und Inca in Blüte stehen.

Wo die Mandelblüte am schönsten ist? Zum Beispiel in Galilea, wenn auch dort die Zahl der Bäume begrenzt ist. Ihre Lage auf den Hängen und Terrassen macht jedoch einen speziellen Reiz aus. Rund um Llucmajor gibt es ebenfalls ausgedehnte Plantagen, zum Teil mit auf Mandeln aufgepfropften Aprikosen, deren Blüten vergleichsweise groß und farbintensiv sind. Eine Fahrt von Llucmajor in Richtung S'Estanyol lohnt sich daher besonders. Der Weg zweigt von der Umgehungsstraße in Llucmajor ab (an der Tankstelle gut beschildert).

Wer mag, kann im Vorfrühling auch einen Abstecher zum Klosterberg Randa machen. Rund um den Berg schimmert es dann in allen Farbschattierungen von Weiß bis Hellrosa. Aus dem Blütenmeer erhebt sich der Berg Randa auf 550 Meter. Zwischen Ses Salines und Santanyí ist das Land flach und platt, zurzeit auch satt grün. Hier heben sich die Mandelblüten inmitten von Trockensteinmauern besonders gut ab. Auch der Weg von Santanyí über Cas Concos nach Felanitx ist interessant. Je nach Temperaturen wird hier die Mandelblüte im Februar ihren Höhepunkt erreichen.

Wer von Inca kommend zum Kloster Lluc fährt, der sollte hingegen zur Mandelblüte in Selva oder Caimari einen Halt machen, oder einen Abstecher nach Mancor de la Vall unternehmen. Alternativ kann man in östlicher Richtung in das Miniaturdorf Binibona fahren. Es ist von Feldern mit Mandelbäumen umgeben und liefert erfahrungsgemäß auch im März noch eine Fiesta für die Sinne. "Wegen der Nähe zum Tramuntana-Gebirge entwickelt sich die Vegetation dort etwas später", sagt Reiseführer Masio Vicenç, der für die Gäste einer bekannten Hotelgruppe im Norden der Insel ein naturnahes Ausflugsprogramm organisiert. Weitere Möglichkeiten sind im fortschreitenden Frühling laut Vicenç eine Radtour rund um Alcúdia oder ein Küstenausflug von Colònia de Sant Pere nach Son Serra de Marina.

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Den Ursprung der Mandelkulturen vermutet er in arabischer Zeit. Der Legende nach sollen die ersten Bäume von einem Maurenherrscher für seine Lieblingsfrau gepflanzt worden sein. Die Prinzessin aus Granada vermisste den Schnee aus der Heimat und durfte auch nicht in die Tramuntana fahren, da diese zu einem anderen Kalifat gehörte. Erst als die weißen Blüten wie Schnee von den Bäumen rieselten, konnte sie wieder lächeln.

Zwischen Alaró und Lloseta, immer an der kleinen Landstraße entlang, bietet sich spätestens im Februar ein Mandelblütenpanorama, in dessen Mittelpunkt das Weingut Castell Miquel liegt. Die Route lässt sich im Auto bequem Richtung Biniamar, Mancor de la Vall, Selva und Inca fortsetzen.

Eine naturnahe Variante führt von der Straße zwischen Alaró und Lloseta nach links ins Tal von Es Clot d'Almadrà. An ausgetrockneten Bachbetten verläuft der Weg durch eine jahrhundertealte Kulturlandschaft Richtung Schutzhütte Tossals Verds. Hin- und zurück sind insgesamt etwa 14 Kilometer zu bewältigen. Da man nicht bis zur Hütte aufsteigt, sondern immer im Tal bleibt, beträgt der Höhenunterschied nicht einmal 300 Meter. Allerdings ist es recht schattig und die Bäume blühen etwas später.

Camí d'es Raiguer heißt die Nebenstraße MA-2021 im Volksmund. Der Weg führt von Santa Maria Richtung Consell und mündet in die Hauptstraße von Alaró zur Autobahn. Auf der anderen Seite der Straße setzt sich der Camí des Raiguer Richtung Binissalem fort (Beschilderung vorhanden). Ausgangspunkt in Santa Maria ist der Camí de Coanegra (bei den Bodegas Macià Batle). Etwa einen Kilometer weiter Richtung Alaró nimmt man Kurs nach rechts auf das 2017 wieder eröffnete Read's Balance Hotel. Der Camí des Raiguer ist teilweise für Wanderer mit einem roten Punkt ausgeschildert. Zu Fuß oder per Fahrrad ist die Orientierung viel einfacher als im Auto. Auch die parallel laufende Bahnstrecke Santa Maria - Binissalem bietet schöne Blicke.

(aus MM 3/2018)