Auf den Ramblas von Barcelona flanieren täglich Zehntausende Menschen – Einheimische und auch viele Touristen. | wikimedia/jeffwarder

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Am Freitagmittag wird das öffentliche Leben auf Mallorca und im Rest Spaniens einen Moment stillstehen. Mit einer Schweigeminute soll um 12 Uhr der Opfer des Anschlags von Barcelona am Donnerstagnachmittag gedacht werden.

Unter den 13 Totesopfern befinden sich Medienberichten zufolge möglicherweise drei Deutsche. Offiziell bestätigt wurde diese Zahl allerdings noch nicht. Der katalanische Ministerpräsident Carles Puigdemont erklärte schon, dass die Mehrzahl der Verletzten (es sollen mehr als 100 sein) keine Spanier sind, sondern Ausländer. Sie kämen aus mehr als 20 verschiedenen Ländern. Auf den Ramblas trifft man immer ein internationales Publikum an. Dass die Mehrheit der Opfer Spanier sind, galt von Anfang an als nicht unbedingt wahrscheinlich.

Bereits in den Stunden nach dem Attentat auf den Ramblas wurden zwei Verdächtige verhaftet, außerdem erfolgte noch eine weitere Festnahme. Der Fahrer des Todes-Lieferwagens soll aber nicht unter diesen drei Personen sein, sondern immer noch in Freiheit.

Am Donnerstagabend gab es Meldungen, dass ein an der Tat beteiligter Mann von der Polizei erschossen wurde. Diese Person hatte aber nach derzeitigem Ermittlungsstand nichts mit dem Anschlag zu tun.

Dafür soll aber eine Explosion in der Ortschaft Alcanar, etwa 100 Kilometer von Barcelona entfernt, die am Mittwoch ein Todesopfer forderte, in direktem Zusammenhang mit den Geschehnissen in der katalanischen Hauptstadt stehen.

Barcelona hat eine Nacht im Ausnahmezustand erlebt. Die Zone um die Flaniermeile Las Ramblas war auch am späten Abend noch gesperrt. Fernsehteams aus aller Welt berichteten live aus der katalanischen Metropole.

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Die Terrormiliz IS hat den Anschlag Medienberichten zufolge für sich reklamiert. Im Laufe des Tages hagelte es Beileidsbekundungen aus aller Welt. Der spanische Ministerpräsident Mariano Rajoy brach seinen Urlaub ab, um nach Barcelona zu fliegen.

Die Balearen-Regierung hat den Opfern des Anschlags in Barcelona am Donnerstag Beistand ausgesprochen und Hilfe zugesichert. In einer Erklärung des Govern heißt es, dass man trotz der aktuellen Trauer feststellen müsse, „dass die terroristische Barbarei nie die Stärke unserer Gesellschaft, Freiheit und Demokratie gewinnen kann“.

Das Auswärtige Amt in Berlin hat am Donnerstagnachmittag seine Sicherheitshinweise für Spanien aktualisiert. „Reisenden wird geraten, den Bereich weiträumig zu meiden, den Anweisungen der Sicherheitskräfte Folge zu leisten und sich über lokale Medien zu informieren“, heißt es in Bezug auf das Zentrum von Barcelona.

Das Ausmaß des Anschlags am Donnerstagnachmittag auf den Ramblas von Barcelona wurde erst nach und nach deutlich. Während in den ersten Polizeimeldungen „Verletzte“ beklagt wurden, war rund eineinhalb Stunden später in Medienberichten schon von mindestens 13 Todesopfern die Rede.

Was ist geschehen? Ein Lieferwagen war auf der beliebten Flaniermeile im Herzen der katalanischen Hauptstadt in Menschenmengen gefahren. Die katalanische Zeitung „La Vanguardia“ berichtete, dass der Wagen sich im Zick-Zack fortbewegt habe.

Die Behörden sind offenbar vom ersten Moment an von einem Terroranschlag ausgegangen. Die Polizei evakuierte die Zone um Las Ramblas und die Plaça Catalunya. Die Metrostationen im Zentrum wurden geschlossen.

(aktualisiert am 18. August um 10.47 Uhr)