Spanien hat im ersten Halbjahr 120.000 Einwohner "verloren", während die Balearen noch ein leichtes Wachstum verzeichnen. | Foto: Ultima Hora

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Die Inseln sind noch immer interessant für Einwanderer. Das geht aus einer Untersuchung des spanischen Statistikinstituts INE hervor. Demnach gehören die Balearen zu den wenigen Regionen des Landes, die im ersten Halbjahr 2013 ein Bevölkerungswachstum zu verzeichnen hatten.

Am 1. Juli lebten der Statistik zufolge 1.115.255 Menschen auf den Balearen - 5140 oder 0,5 Prozent mehr als am 1. Januar. Keine andere Region Spaniens hatte ein so hohes Wachstum, die meisten Regionen schrumpfen sogar.

Das Wachstum ist im Wesentlichen auf Einwanderer vom spanischen Festland zurückzuführen, die auf den Inseln Arbeit suchten. Aber auch der Saldo der Ausländer ist positiv, obwohl viele Südamerikaner und Afrikaner abwandern. Insgesamt lebten am 1. Juli 258.333 Ausländer auf den Balearen, das entspricht einer Ausländerquote von 23,2 Prozent.

Die Migrationszahlen im Einzelnen: 10.508 Menschen zogen im ersten Halbjahr vom spanischen Festland auf die Inseln, während nur 6409 dorthin abwanderten. Aus dem Ausland kamen im Berichtszeitraum 6019 Neubürger hinzu, während 5935 emigrierten. Trotz des positiven Saldos sind die Balearen mittlerweile weit entfernt von den Immigrantenzahlen der Boomjahre.

Die Statistik zeigt aber auch, dass es vor allem die Afrikaner und Südamerikaner sind, die in ihre Heimatländer zurückkehren oder anderswo ihr Glück suchen. Im Berichtszeitraum kamen zwar noch rund 900 Südamerikaner auf die Inseln, 1400 verließen sie jedoch.

Anders sieht das bei den Europäern aus. Für sie scheinen Mallorca & Co. noch immer anziehend zu sein: 3575 zog es auf die Balearen, 2135 wanderten ab - macht ein Plus von 1440 in nur einem halben Jahr. Über die Zahl der Deutschen unter ihnen sagt die am Dienstag vorgestellte Statistik nichts aus.

Für ganz Spanien ist diese Zahl jedoch bekannt: Laut INE haben 4614 Deutsche Spanien den Rücken gekehrt, und nur 3658 kamen nach, ein Saldo von minus 1.178.

Insgesamt zählte Spanien am 1. Juli 46,6 Millionen Einwohner, rund 120.000 weniger als am 1. Januar. Dabei ist zu berücksichtigen, dass nicht nur Ausländer das Land verließen, auch 40.000 Spanier emigrierten, während nur 15.000 Landsleute wieder in ihre Heimat zurückkehrten.