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Für die Verkehrspolizei auf Mallorca ist es längst Routine: Ausrücken zum Einsatz auf der Ma-19. Nirgendwo gibt es inselweit so viele Unfälle, wie auf dem Teilstück dieser Landstraße von Llucmajor nach Campos. Während die meisten der Zusammenstöße glimpflich ausgehen, kommt es immer wieder auch zu tragischen Unfällen mit Schwerverletzten und Toten. Im Jahr 2011 starben allein hier drei Menschen. Genaue Unfallstatistiken gibt es nicht, die Strecke aber gilt unter Experten als gefährlichste Landstraße Mallorcas.

Die Hauptursache dafür dürfte die hohe Verkehrsdichte sein. Laut Daten des Inselrats gehört die Strecke Llucmajor-Campos gemeinsam mit den Verbindungen Manacor-Sant Llorenç, Pollença-Port de Pollença, Andratx-Port d'Andratx, Palma-Manacor und Arenal-Cap Blanc zu den meistbefahrenen Landstraßen der Insel. (Zwar gibt es auf sämtlichen Autobahnen der Insel mehr Verkehr, dort aber sind auch die Sicherheitsvorkehrungen besser.)

Dazu kommt, dass die Strecke relativ viele Kurven hat, die teilweise schlecht einsehbar sind. Laut Polizei verursachen in vielen Fällen riskante Überholmanöver die Unfälle. Obendrein liegt die erlaubte Höchstgeschwindigkeit hier fast durchgehend bei 100 Stundenkilometern - zu viel, wie Polizisten hinter vorgehaltener Hand kritisieren.

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Die Ma-19 ist kein Einzelfall. Die spanische Regierung erwägt ernsthaft, die Geschwindigkeitsbegrenzungen auf Autobahnen und Landstraßen zu reformieren. Während auf Ersteren in Zukunft statt 120 bis zu 130 km/h erlaubt sein sollen, könnte die Höchstgeschwindigkeit auf Landstraßen dann bei nur noch 90 beziehungsweise 80 km/h liegen.

Bislang sind hier je nach Breite des Seitenstreifens 100 beziehungsweise 90 km/h erlaubt. Die Verkehrsbehörde begründet die Pläne damit, dass es auf Landstraßen besonders häufig zu schweren Unfällen kommt - wie auf der Ma-19 zwischen Llucmajor und Campos.

Insgesamt hat sich die Sicherheit auf Spaniens Straßen in den vergangenen Jahren massiv verbessert. Laut Angaben der Verkehrsbehörde ist die Zahl der Unfalltoten von 6378 im Jahr 1993 auf 2060 im Jahr 2011 gesunken. Auf den Balearen starben im Jahr 2000 genau 165 Personen im Straßenverkehr, elf Jahr später waren es nur noch 50. Vor allem die drastische Verschärfung von Kontrollen und Vorschriften hat laut Experten zu dieser Reduzierung geführt.

Die Verkehrsbehörde meldete in der vergangenen Woche gar, Spanien liege mittlerweile auf dem zwölften Rang der Länder mit der besten Verkehrssicherheit weltweit - vor Frankreich, Österreich, Belgien, Australien, Kanada und den USA. Demnach liegt die Rate der Verkehrstoten pro 100.000 Einwohner in Spanien bei 5,4. Spitzenreiter ist Island (2,8), gefolgt von Schweden (3) und Großbritannien (3,7). Deutschland (4,7) liegt auf Rang neun.

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