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Die überwältigende Mehrheit der Hausärzte des spanischen öffentlichen Gesundheitswesens fordert die Einführung einer Praxisgebühr. Laut einer Studie der Vereinigung der spanischen Hausärzte haben sich fast 90 Prozent der Mediziner dafür ausgesprochen. Bisher ist die Behandlung in den staatlichen Gesundheitszentren völlig kostenlos. Der Grund für die zuletzt immer wieder vorgebrachte Forderung nach Einführung einer Praxisgebühr ist das Verhalten der Patienten.

Denn jeder vierte Besuch beim Hausarzt ist überflüssig, wie die Studie ebenfalls ergeben hat. Eine Praxisgebühr, die von allen Patienten zu entrichten wäre, könnte das chronisch unterfinanzierte öffentliche Gesundheitswesen entscheidend entlasten, vermutet die Ärztevereinigung. Obendrein sei eine bessere Information der Bevölkerung nötig, damit nur tatsächlich notwendige Arztbesuche stattfinden.

Laut der Ärztevereinigung hat jeder Hausarzt in Spanien pro Tag im Schnitt 44 Patienten. Die durchschnittliche Behandlungsdauer liegt zwischen fünf und sieben Minuten.