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Überraschende Wende im Streit um die Enteignung von rund 100 Immobilieneigentümern in Can Pastilla: Nach tagelangen Protesten der Betroffenen hat der balearische Ministerpräsident Francesc Antich eingelenkt. Es werde dort nun doch keine Enteignungen geben. Diese waren im Zuge der Reform der Playa de Palma geplant.

Antich gab diese Entscheidung am Dienstag nach einem Treffen mit Vertretern der Anwohner bekannt. "Die Enteignungen deckten sich nicht mit den Plänen der Reform", sagte Antich. Nun solle in der betroffenen Gegend von Can Pastilla eine "moderatere" Variante realisiert werden. Die Reform der Playa de Palma ist eines der größten Projekte auf Mallorca und soll zu einer umfassenden Modernisierung der Touristenzone führen.

Kommentatoren lokaler Medien reagierten mit Verwunderung auf die Entscheidung. Schließlich handele es sich bei dem Reform-Projekt um das wichtigste Vorhaben der kommenden Jahre. Es sei erstaunlich, dass Antich so rasch den Protesten nachgegeben habe. Manch einer vermutet einen Zusammenhang mit den Regionalwahlen im kommenden Frühjahr. Für das Konsortium, das für das Reform-Projekt zuständig ist, sei Antichs Eingreifen ein herber Rückschlag, so die einhellige Meinung.