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Bis zu 17 Millionen Euro soll das balearische Tourismusamt Ibatur in der vergangenen Legislaturperiode an eine Beratungsfirma von Golfturnieren gezahlt haben, ohne dass entsprechende Leistungen erbracht wurden. Das ist der neueste Verdachtsfall im Rahmen der Korruptionsermittlungen auf Mallorca. Polizeibeamte durchsuchten am Dienstag zehn Büros auf der Insel und in Madrid.

Die Beratungsfirma solle Teile des Geldes an Unternehmen, zumeist PR- und Veranstaltungsagenturen, weitergeleitet haben, die wiederum konservativen Politikern auf den Balearen nahestanden. Die Ermittlungen des Untersuchungsrichters haben unter anderem den früheren balearischen Tourismusminister Joan Flaquer (PP), die ehemaligen Ibatur-Chefs Juan Carlos Alía und Raimundo Alabern sowie den Golfplatzbesitzer Romeo Sala im Visier.

Durchsucht wurden unter anderem die Büroräume der balearischen Umweltstiftung für Nachhaltigkeit und des Golfplatzes Pula sowie mehrere Werbeagenturen in Madrid, Palma, Santa Maria und Marratxí. Die Beamten trugen im Rahmen der "Operation Laufsteg" (Operación Pasarela) kistenweise Dokumente und Datenmaterial ab. Einige der Firmen stehen in Verdacht, in einen weiteren Korruptionsskandal auf dem Festland, dem "Fall Gürtel" in Valencia, verwickelt zu sein.