Unmittelbar vor dem höchsten institutionellen Feiertag der
Balearen am 1. März ist auf den Inseln politisch gesehen nichts
mehr so, wie es einmal war. Die Präsidentin des
Balearen-Parlaments, Maria Antònia Munar, trat zum Wochenwende von
ihrem Amt zurück und kündigte an, sich aus dem politischen Leben
ganz zurückzuziehen. Die Politikerin, die wie keine andere die
politische Landschaft der vergangenen zwei Jahrzehnte auf Mallorca
mitgeprägt hatte, zog damit die Konsequenzen aus einer Serie von
Korruptionsskandalen, die ihre Kleinpartei Unió Mallorquina seit
vielen Monaten erschütterte.
Munar, die viele Jahre als Präsidentin dem mallorquinischen
Inselrat vorgestanden hatte, war zuletzt von ihrem ehemaligen
Inselrats-Vize und Nachfolger als UM-Chef, Miquel Nadal, schwer
beschuldigt worden.
Munar wies die Vorwürfe weit von sich, trat aber von ihren
Funktionen zurück, um, wie sie sagte, dem Ansehen des Parlaments
und ihrer Partei nicht zu schaden.
Der Rücktritt kam einem politischen Erdbeben auf den Balearen
gleich. Die konservative Opposition forderte sofortige Neuwahlen.
Der sozialistische Ministerpräsident Francesc Antich, der derzeit
einer wackeligen Minderheitsregierung vorsteht, will hingegen bis
zum Ende der Legislaturperiode im April 2011 durchhalten. Die UM
wiederum überlegt derzeit, einen außerordentlichen Kongress
einzuberufen, um sich als Partei völlig neu zu gründen.
Kein Kommentar
Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich registrieren lassenund eingeloggt sein.
Noch kein Kommentar vorhanden.