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Auch das gibt es auf Mallorca: Ein Balearen-Bürger verklagt ein ganzes Gericht, weil dort ein Prozess abgehalten wurde – ohne ihn – obwohl er extra dazu erschienen war. „Man hört eine Grille, aber einen Menschen möchten Sie nicht anhören”, beschwerte er sich im Nachhinein bei dem Richter.

Aber der Reihe nach: Manuel G. aus Palma ist Pächter eines Landstücks bei Inca, das er über viele Jahre bei der Eigentümerin gemietet hatte. Ihre Erben wollten jedoch das Pachtverhältnis nicht anerkennen, es kommt zum Streit.

Ein Prozess wird am Gericht in Inca anberaumt. Als sich Manuel G. dort pünktlich präsentiert, teilt ihm eine Gerichtsangestellte mit, dass der Verfahrenstermin abgesagt worden sei.

Tatsächlich ist im Aushang des Gerichtsgebäudes der Prozess auch nicht angezeigt. Dann sieht Manuel G., wie die Gegenseite samt Anwalt eintrifft und hinter einer Tür verschwindet.

Weiter beobachtet er, wie die Personen eine halbe Stunde später wieder davonziehen. Im Anschluss macht er sich kundig und erfährt, dass eben gerade der Prozess stattgefunden habe – ohne ihn, da abwesend.

Manuel G. muss weitere fünf Stunden ausharren, bis er dem Vorsitzenden der Kammer seine Sichtweise der Dinge schildern darf – ohne wirklich Gehör zu finden.

So hat der Bürger nun die entsprechende Kammer verklagt, wie die spanische Tageszeitung „Ultima Hora” am Mittwoch berichtete. Eine andere Kammer desselben Gerichts ließ die Klage zu. Bleibt abzuwarten, wie das Verfahren weitergeht.