Einen Tag nach dem Bombenattentat auf Mallorca, bei dem zwei
Polizeibeamte getötet wurden, sucht die Polizei Medienberichten
zufolge unter Hochdruck nach zwei Verdächtigen. Es sei möglich, das
die Identität der Personen bereits ermittelt worden sei, hieß es in
Medienberichten.
Unterdessen waren die beiden Opfer der Autobombe am
Freitagmorgen im königlichen Almudaina-Palast in Palma aufgebahrt
worden. Spaniens Ministerpäsident José Luis Rodríguez Zapatero und
der der konservative Oppositionsführer Mariano Rajoy waren
gemeinsam eingetroffen, um den Toten die letzte Ehre zu erweisen.
Die beiden getöteten Zivilguardisten wurden posthum mit der
höchsten Auszeichnung der Guardia Civil, der Goldenen Medaille,
ausgezeichnet. Zapatero und Rajoy waren zusammen nach Palma
geflogen. Ihre gemeinsame Anwesenheit wird als Zeichen der Einheit
im Kampf gegen den Terror der baskischen Separatistenorganisation
ETA gesehen.
Von der spanischen Königsfamilie trafen am Freitagmorgen
ebenfalls Mitglieder ein, um den Angehörigen ihr Beileid zu
bekunden. An der Trauerfeier, die mittags in Kathedrale von Palma
angesetzt war, nahm auch das Prinzenpaar Felipe und Letitia teil.
Zuvor waren schon die Herzöge von Palma, Infantin Cristina und
Iñaki Urdangarín, sowie ihre Schwester Infantin Elena
eingetroffen.
Auf den Balearen wurde eine dreitägige Staatstrauer ausgerufen,
die Flaggen wurden auf Halbmast gehisst. Vor den Rathäusern der
Insel versammelten sich die Mitarbeiter und Bürger in Gedenken an
die Opfer. Der im österreichischen Kössen im Sommerlager
trainierende Erstligist Real Mallorca hielt während des Trainings
eine Schweigeminute.
Noch hat sich die Terrorbande, die vor genau 50 Jahren
gergründet wurde, zu dem nicht Attetat bekannt. Es gilt aber als
sicher, dass sie hinter dem Anschlag steckt. Mallorcas größte
Tageszeitung "Ultima Hora" fürhre auf ihrer Titelseite eine
Schlagzeile, die aus nur einem einzigen Wort bestand: "Mörder!. Die
"Schlange ETA" habe auf Mallorca zugebissen, hieß es im
Innenteil.
Nach Angaben der Polizei wurde die Autobombe ferngezündet. Die
Täter hatten die Polizeiwache in Palmanova offenbar gezielt
ausspioniert. Es handelt sich um das erste tödliche Bombenattetat,
das auf Mallorca verübt wurde.
1991 wurde ETA erstmals auf den Inseln aktiv und verübte zwei
Sprengstoffanschläge, bei denen Sachschaden entstand. 1995 plante
ein Kommando ein gezieltes Attentat auf den König, der auf Mallorca
traditionell seine Urlaube verbringt. Der Anschlag konnte
vereitelt, die Männer gefasst werden.
Die Fahnung nach den Attentätern führte unmittelbar nach dem
jüngsten Anschlag in Palmanova zu massiven Verkehrsstaus in Palma.
Die Häfen und Palmas Airport wurden rund zwei Stunden gesperrt. Mit
der "Operation Käfig" wollte man ein Entkommen der Täter
verhindern. Am Flughafen Palma fielen 30 Flüge aus, 45 hatten bis
zu zwei Stunden Verspätung. Betroffen waren nach Angaben des
Airports rund 10.000 Pasagiere.
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