TW
0

Man kann beinahe die Uhr danach stellen – jedes Jahr, wenn die warmen Frühsommertage kommen, steigt der Umsatz mit Weißweinen sprunghaft an. Mit zunehmender Hitze kommt auch in die Weinregale Bewegung, in denen die im Rest des Jahres etwas vernachlässigten Roséweine oder Rosados, wie sie hierzulande genannt werden, lagern. Sie werden im übrigen völlig zu Unrecht vernachlässigt, denn die Qualität sehr vieler Exemplare lässt nichts zu wünschen übrig.

Vergleichsweise preiswert, mutieren sie gut gekühlt, zu wahren Erfrischungsbomben. Es gibt sie reinsortig oder verschnitten, gekeltert aus roten oder rot/weißen Trauben. Farblich kann man die Rosados in aller Regel zwischen zwiebel–, himbeer– und erdbeerfarben einordnen.

Mein heutiger Rosado kommt von der Bodega Macià Batle in Santa Maria del Camí. Er setzt sich aus Monte Negro einerseits, etwas Carbernet und Syrah andererseits zusammen.

Seine Farbe erinnert an ein lebendiges Himbeerrot, die Nase nimmt sehr intensiv unverkennbare Himbeer– und Erdbeeraromen wahr. Dazu kommen getrocknete Kräuter und Laub. Im Geschmack lässt sich erneut Frucht mit feinem Bitterton feststellen.

Zwei gute Nachrichten fallen mir auf Anhieb zum Macià Batle Rosado 2004 ein: Er ist noch nicht ausverkauft wie sein Kollege, der Blanc de Blanc der gleichen Kellerei und sein Preis von etwas mehr als fünf Euro ist durchaus erträglich.