Das Projekt klingt faszinierend, und seriös vorbereitet ist es
offenbar auch. Die Versenkung des Kriegsschiffes „Baleares” könnte
die gleichnamigen Inseln in den Rang eines Tauchparadieses
erheben.
Obwohl Greenpeace andernorts ähnliches vorgemacht hat, haben die
mallorquinischen Umweltschützer bereits ihr kategorisches Nein
verkündet. Die Details der Operation konnten sie da noch nicht
kennen. Aber warum auch. Was dem Tourismus nützt, so die Devise,
schadet Mallorca.
Leider ist das auf Mallorca noch immer eine weitverbreitete
Meinung. Da die Insel im Sommer übervoll ist, so denkt man in
diesen Kreisen gerne, braucht man sich nicht weiter um touristische
Attraktionen zu bemühen. Das ist ein Irrtum. Auch das Urlaubsziel
Mallorca wird nicht für alle Zeiten ein Selbstläufer bleiben.
Wichtig ist, in ganz verschiedenen Segmenten Akzente zu setzen,
denn es geht darum, dass die Menschen auch außerhalb der Hochsaison
ihr Brot verdienen können, und das mit einer gewissen Sicherheit.
Der Tauchtourismus ist ein solches hochwertiges Segment, ebenso wie
es die Sparten Rad, Golf oder Kongresse sind.
Auch andere Projekte könnten für Mallorca zukunftssichernd
wirken. Da ist an erster Stelle der Themenpark zu nennen, den die
Investoren auf der Insel wie sauer Bier anbieten. Oder das
Freizeitzentrum an der Playa de Palma, das im Dickicht der unklaren
Behörden-Zuständigkeiten festzustecken scheint. Ein Armutszeugnis,
wie hier mit Investitionen über mehrere hundert Millionen Euro
umgegangen wird. Anstatt in großer Koalition nach
umweltverträglichen Standorten zu suchen, wird einfach
abgewunken.
Eine weitere Massierung in der Hochsaison ist in der Tat nicht
wünschenswert. Das zu erreichen, ist eine wichtige Aufgabe. Mit dem
Verhindern von Zukunftsinvestitionen wird man ihr nicht
gerecht.
Einfach nein zu sagen, reicht nicht. Im Falle der Fregatte ist
klar, dass in Aspekten des Umweltschutzes Höchststandards gelten
müssen. Wichtig ist eine unabhängige Studie zur
Umweltverträglichkeit, und dann müssen Entscheidungen fallen.
Hoffentlich positive.
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