Es ist gerade mal ein paar Wochen her, da rätselten Mallorquiner
und Deutsche, woran es wohl liegen mag, dass erstmals die Zahl der
deutschen Residenten auf Mallorca nach unten ging. 2003 waren noch
21.898 bei den Inselgemeinden gemeldet, 2004 lediglich 19.790.
Jetzt sind alle Theorien Makulatur. Im Jahr 2005 haben die
Rathäuser auf den Balearen 22.502 Alemanes gezählt. Das ist ein
historischer Höchststand.
Genau wie das Minus von 2004 sollte man auch das Plus von 2005
nicht überbewerten. Die Statistiken sind notorisch ungenau, da sich
viele EU-Bürger im Ausland nicht melden. Bei Besitzern von
Ferienimmobilien ist diese Tendenz besonders ausgeprägt.
Aber eine gewisse Tendenz lässt sich daraus doch ablesen. Die
Deutschen haben Mallorca wieder lieb, ist eine mögliche
Interpretation. Da sich aber in erster Linie Arbeitnehmer melden,
steht zu vermuten, dass der Dienstleistungssektor auf der Insel
angesichts der schlechten Arbeitsmarktlage in Deutschland für viele
Jobsuchende eine attraktive Alternative darstellt. Besser eine
Stelle in der Sonne als stempeln im Regen.
Ein weiterer Grund für das Comeback ist die Tatsache, dass sich
die Preise auf Mallorca beruhigt haben. Sicher, es ist immer noch
nicht billig, hier zu leben. Vor allem die Wohnungspreise klettern
ungebremst. Aber die Exzesse im Boom Ende der 90er Jahre und nach
der Euro-Einführung sind vorbei. Es eröffnen sogar wieder
Restaurants, wo man gut und günstig essen kann. Die locken die
Residenten – und die seit 2004 wieder wachsende Zahl von
Touristen.
Was wiederum die Chancen für Deutsche erhöht, in der Gastronomie
auf Mallorca einen Job zu finden.
Davon abgesehen ist es für einen Deutschen auf Mallorca ein
gutes Gefühl, wenn sich die (veröffentlichte) Meinung über den
neuen Rekord nicht mehr aufregt. Wir sind, auch in dieser Menge,
zur Normalität geworden. Dabei war der Rückgang von 2003 gewiss
eine Art Warnschuss. Denn noch lieber als seinesgleichen hat „der
Mallorquiner” zahlungskräftige Kunden.
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