Nach fünf Monaten im Amt geht Raimundo Alabern, Direktor des
balearischen Fremdenverkehrsamtes Ibatur, mit dem Marketingplan um,
als hätte er im Leben nichts anderes getan. Für 2005 hat sich der
alerte Touristiker viel vorgenommen. Das Hauptaugenmerk gilt nach
wie vor Deutschland. „Vergangenes Jahr haben unsere Bemühungen
Früchte getragen”, sagt er, „aber wir wissen, dass wir dranbleiben
müssen, damit die Aufwärtstendenz bestehen bleibt.”
Am stärksten dürfte das der deutschen Branche auf der ITB
auffallen. Dort wird der Balearen–Auftritt doppelt so groß wie 2004
ausfallen. Ibatur hat gleich zwei Hallen unter Vertrag genommen.
Eine für die Einrichtungen der öffentlichen Hand, darunter auch der
eigentliche Ibatur–Stand, in der benachbarten Halle Unternehmen der
Insel. „Wir wollen denjenigen die Möglichkeit zur Selbstdarstellung
geben, die sich das sonst nicht leisten können”, erklärt Alabern.
Die Resonanz sei ausgesprochen positiv. Aber selbst wenn die Halle
nicht ganz voll werden sollte, hat er kein Problem. „Der Vertrag
mit der ITB ist sehr positiv, auf etwaige Leerflächen kommen
Fotowände, vor allem werden sie nicht in Rechnung gestellt.”
Größer fallen auch die Auftritte auf dem World Travel Market in
London und auf der Fitur aus. In Madrid steht vor allem
Hollywood–Star Michael Douglas im Rampenlicht, der am 26. Januar
den letzten seiner vereinbarten Promo–Auftritte für die Balearen
abliefern wird. Alabern geht davon aus, dass der Schauspieler auch
weiterhin mit Ibatur zusammenarbeitet, gegenwärtig sei man in
Gesprächen.
Für die spanischen Medien wird auf der Messe die Tarjeta Verde,
die Grüne Karte vorgestellt. Das soll laut Alabern das
Aushängeschild der Inselgruppe werden, obwohl die Hauptaufgabe
freilich ist, Einkommen für Umweltprojekte zu erzielen. Vor allem
in Deutschland will Ibatur damit punkten, denn dort „ist der
Umweltschutzgedanke besonders wichtig”.
Über persönliche Ansprache will er die Destination in ihrer
Vielfältigkeit auf so vielen Workshops wie nie präsentieren. Allein
36 Auslandsreisen sind geplant, doppelt soviele wie 2004. In
Deutschland stattet Ibatur Hamburg, Düsseldorf, Frankfurt,
Stuttgart und München einen Besuch ab.
Praktisch neu im Promo–Angebot sind Workshops vor Ort, bei denen
deutsche Unternehmen auf die Balearen eingeladen werden. Zum Thema
Kongress–Reisen etwa sehen spezialisierte Agenturen die dafür
geeigneten Angebote auf Mallorca, vom Pueblo Español bis hin zu
Tagungshotels; Organisatoren von Sportreisen lernen die
Möglichkeiten kennen, auf der Insel Trainingslager
auszurichten.
Alabern hebt darüber hinaus die Bedeutung von Info-Reisen für
Reisebüromitarbeiter hervor. „Die meisten Urlauber buchen immer
noch im Reisebüro”, deswegen sei es wichtig, dass die Verkäufer das
Produkt persönlich kennenlernen. 2004 kamen gut 1000 Expedienten,
in diesem Jahr sollen es „deutlich mehr” werden.
Darüber hinaus wird es auch klassische Werbung geben. Mit dem
spanischen Fremdenverkehrsamt Turespaña befindet man sich in
Gesprächen, dabei geht es darum, ob die Balearen sich in die
allgemeine Spanien–Kampagne einklinken oder eine eigene – in
Zusammenarbeit mit Turespaña – auflegen.
Die gemeinsame Werbung mit deutschen Großveranstaltern ist im
Vergleich zu 2004 auch in diesem Jahr noch einmal deutlich
ausgeweitet worden. Außerdem macht jetzt Turespaña mit. Auf diese
Weise, so macht Alabern die Milchmädchenrechnung auf, kann das
Ibatur–Investment in Werbung verdreifacht werden.
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