Es wird keinen Mordprozess gegen Torsten T. geben. Die Beweise
gegen den Hauptverdächtigen im Fall Rüggeberg reichen nicht aus.
Die Ermittlungen gegen den 40jährigen Mann werden eingestellt. Die
Polizei, so der für den Vorgang zuständige Oberstaatsanwalt Ralf
Meyer in Wuppertal, werde ihr Aktenpaket in den nächsten Tagen
schnüren. Die Einstellung des Verfahrens sei dann nur noch eine
Formsache.
Stefanie Rüggeberg, die seinerzeit bei ihrer Mutter in S'Arenal
wohnte, war Ende Juli 2002 spurlos verschwunden. Am 20. September
wurde ihre bereits stark verweste Leiche in einem Gebüsch
entdeckt.
Keine vier Monate später glaubte die Polizei, den Mord
aufgeklärt zu haben. Unter dringendem Tatverdacht wurde Thorsten T.
gesucht, der dasselbe Apartment wie Stefanie bewohnte und sich nach
dem grausigen Fund aus dem Staub machte. „Alle Indizien”, so Meyer
damals gegenüber MM, „sprechen dafür, dass Thorsten T. das
15jährige Mädchen getötet hat.”
Der Staatsanwalt, der für die deutsche Justiz zu Ermittlungen
und Verhören nach Mallorca reiste, lobte die Leistung der
spanischen Behörden und sprach von einem Musterbeispiel in Sachen
europäischer Zusammenarbeit.
Aber die am Tatort gefundenen Spuren ließen sich im Laufe der
Zeit immer weniger mit Thorsten T. in Verbindung bringen, der
während der Ermittlungen wegen anderer Delikte einsaß. Der Mord an
Stefanie Rüggeberg bleibt weiterhin ungeklärt. (khe)
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