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Mallorcas Gastronomen und Einzelhändler, vor allem solche, die in Urlaubsorten ansässig sind, haben ein Problem. Ihre Umsätze gehen zum Teil dramatisch zurück. Für die Inhaber ist klar: Schuld daran ist All-inclusive. Das ist die Verpflegungsart, bei der die Urlauber für einen festen Pauschalpreis im Hotel den ganzen Tag essen und trinken können. Wer nicht will, braucht die Herberge gar nicht mehr zu verlassen.

Unbestritten: All-inclusive ist ein Produkt, dass keine anderen Geschäfte in der Nähe des Hotels braucht. Aber wie kommen Unternehmer dazu, von der Regierung Maßnahmen dagegen zu fordern? Es sollten zumindest theoretisch Menschen sein, die das Prinzip der Marktwirtschaft verstanden haben müssten.

Denn um nichts anderes geht es. Die Kunden wollen All-inclusive, und die Anbieter geben es ihnen. Seien es Reiseveranstalter oder Hoteliers. Denn die Alternative zu den „schlechten” All-inclusive-Urlaubern hieße: gar keine Urlauber. Da erübrigt sich die Frage, was „besser” ist.

All-inclusive wurde einst erfunden für Feriengebiete ohne Infrastruktur. Insofern braucht Mallorca diese Verpflegungsart nicht. Aber mittlerweile haben die Gäste Geschmack daran gefunden. Denn All-inclusive bietet vor allem Preissicherheit, ist aber nicht notwendigerweise billiger. Aber Papi weiß eben schon vor den 14 Tagen Mallorca, dass ihn die Ferien einen bestimmten Betrag kosten werden, unabhängig davon, wie oft es dem Nachwuchs nach einer Limo oder einem Eis am Stil gelüstet.

Man kann davon ausgehen, dass All-inclusive nicht mehr verschwinden wird. Aber es gibt eine gewisse Zahl von Kunden, die ohne Geldsorgen lieber mal ausgehen würde, mal etwas anderes sehen will als das Hotel. Diese Klientel wird größer, wenn die Krise in Deutschland nachlässt. Und man muss sie zurückgewinnen: Mit guten Preisen und optimalem Service.

Das ist das, woran Mallorcas Gastronomen und Einzelhändler arbeiten sollten, vor allem solche, die in Ferienorten ansässig sind. Dann steigen auch ihre Umsätze wieder.