Der Spanier Juan Martín B. ist am Montag wegen Totschlags an dem
deutschen Gebrauchtwagenhändler Christian L. im Juni 2002 zu einer
Haftstrafe von elf Jahren verurteilt worden. Zwei weitere
Mitangeklagte, die beiden Deutschen Reiner E. und Michael M.,
müssen wegen illegalen Waffenbesitzes für zwei Jahre
beziehungsweise ein Jahr hinter Gitter. Der Hauptangeklagte hatte
vor Beginn des letzten Verhandlungstags die Tat gestanden und das
angebotene Strafmaß der Staatsanwaltschaft akzeptiert.
Dem tödlichen Schuss war eine hitzige Diskussion mit
Handgreiflichkeiten in der Autowerkstatt von Juan Martín B. in
Pollença vorausgegangen. Wegen offener Rechnungen weigerte sich der
Spanier, Christian L. die Schlüssel für ein repariertes Autos
auszuhändigen. Im Verlauf des Streits reichte der Mitangeklagte
Reiner E. dem Werkstattbesitzer einen Revolver. In ersten Verhören
gab Juan Martín B. zu Protokoll, der anschließende Schuss habe sich
aus Versehen gelöst. Mit fortschreitender Verhandlungsdauer
widerrief er diese Version und gab zu, bewusst auf den Deutschen
gefeuert zu haben. Er habe um sein Leben gefürchtet, begründete
Juan Martín B. den Gebrauch der Schusswaffe.
Anfänglich forderte der Staatsanwalt für Juan Martín B. und
Reiner E. eine Haftstrafe von 18 Jahren und sechs Monaten. Der
Deutsche habe dem Spanier die Waffe in dem Bewusstsein angeboten,
dass dieser von ihr auch Gebrauch machen würde, so die später
korrigierte Argumentation.
Kein Kommentar
Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich registrieren lassenund eingeloggt sein.
Noch kein Kommentar vorhanden.