Passanten blieben überrascht stehen, zückten ihren Foto-Apparat.
Tatsächlich, er ist's. Mitten in Peguera. Schlager-Barde Heino
feierte am Sonntag mit rund 20 Freunden im Restaurant „Zum Kamin”
den Geburtstag seiner Frau Hannelore. Und wer ganz genau aufpasste,
der hörte aus dem Gartenlokal schon das neue Lied, das der blonde
Sänger an diesem Samstag, 5. Juni, erstmals im Fernsehen
präsentieren wird („Sommerfest der Volksmusik”, 20.15 Uhr im
Ersten): „Deutschland ist pleite”.
„Das Original ist ein Lied, das Hans Albers in den 50er Jahren
gesungen hat. ,Das letzte Hemd hat keine Taschen' heisst es”,
erzählt Heino im MM-Gespräch. „Ich bin durch Zufall darauf gestoßen
und habe den Text nur geringfügig verändert. Statt ,Johnny ist
pleite, so sagen die Leute' heißt es nun ,Deutschland ist pleite,
so sagen die Leute'. Das passte nicht nur musikalisch, sondern auch
inhaltlich ...”
Als Heino das Lied Udo Foth, dem Unterhaltungschef des
Mitteldeutschen Rundfunks vorspielte, war dieser gleich angetan,
und buchte Heino für das „Sommerfest der Volksmusik”. Der Barde ist
nun gespannt auf die Reaktionen. „Vielleicht werde ich von den
Sozialdemokraten gesteinigt, was mich nicht wundern würde. Was mich
aber auch nicht stören würde. Das Lied passt genau in diese Zeit.
Und ich sehe das auch gar nicht so unter dem kritischen Aspekt. Ein
bisschen Humor kann man überall vertragen. Und der Kanzler ist ja
sehr humorvoll.”
Erwartet Heino etwa, dass Gerhard Schröder von dem Lied
begeistert ist? „Nein, ich glaube nicht, dass es ihm gefällt. Aber
die haben ja früher auch immer über andere Menschen gelästert, die
Fehler gemacht haben. Naja, das ist eben so bei unseren
Politikern.”
In den vergangenen Jahren war Heino immer wieder für Dinge zu
haben, die man von ihm nicht erwartet hätte. Ob er zum Beispiel aus
dem eigenen Klassiker einen Enzian-Rap machte oder „Dicke Dinger”
besang. Zurzeit spricht man über die Werbung des Autovermieters
Sixt. Es geht ums Cabrio. In den Anzeigen steht Heinos Gesicht für
„Vorher”, Heino-Freund Roberto Blanco stellte sein Antlitz für
„Nachher” zur Verfügung. Heino findet's witzig: „An mich werden
viele Ideen herangetragen. Wenn etwas dabei ist, was mir gefällt,
dann mache ich das. Und wenn es dann noch ein bisschen lukrativ
ist, umso besser.”
Anlässlich des Geburtstags von Hannelore war das Paar nach recht
langer Zeit mal wieder auf Mallorca. Die beiden haben seit Jahren
eine Wohnung in der Nähe von Port d'Andratx. „Wenn ich ehrlich bin,
lohnt sich das eigentlich nicht. Man könnte auch schön im Hotel
wohnen. Ich überlege aber nicht, zu verkaufen.” Vielleicht hat der
65 Jahre alte Heino ja irgendwann mehr Zeit für die Insel. Noch
ist's nicht so weit: „Warum sollte ich aufhören, so lange mir das
Singen Spaß macht?”
Heinos Fans können sich übrigens schon auf den 13. Dezember
freuen. Zu seinem 66. Geburtstag gibt es die Show „Heinos
Kult-U(h)r”. Eigentlich wollte man ihn bereits zum 65. Geburtstag
im Dezember 2003 mit einer Live-Sendung ehren. Damals hat der Barde
die Show abgesagt, weil kurze Zeit zuvor seine Tochter gestorben
war.
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