Nach der Ausbildung die Fortbildung, am besten ein Leben lang:
Nur wer am Ball bleibt, sich über Neuheiten, Fortschritt,
Entwicklungen informiert, hat auf Dauer beruflich Erfolg. Das gilt
heute nicht nur für akademische Berufe, sondern für fast alle
Branchen. Kaum eine Zunft nimmt das Thema Weiterbildung heute so
ernst wie die Köche. Wer in der Gastronomie Karriere machen will,
muss abgesehen von der Lektüre von Fachzeitschriften und Büchern
bereit sein, Jobs in aller Welt anzunehmen, Kurse zu belegen,
Kollegen auf die Finger zu schauen.
Selbst Sterneköche absolvieren sogar ohne Bezahlung Praktika bei
berühmten Chefs. Gutes Beispiel: Björn Weißgerber, der bis Ende
letzten Jahres kulinarischer Leiter des Cas Puers in Sóller war. Da
das Restaurant in diesem Frühjahr geschlossen blieb, nutzt er die
Übergangsphase zum nächsten Job zur Fortbildung bei Spaniens
Starkoch Ferran Adrià im „El Bulli”. Für viele Spitzenköche sind
vorübergehende Arbeitsaufenthalte bei Kollegen ganz normal.
Das Prestige, das Küchenchefs erlangen können, verhilft dem
Beruf des Kochs zu Attraktivität. „Und er motiviert die jungen
Köche”, sagt Pere Coli, Geschäftsführer der Kochschule Alcari in
Palma. Gerade die Köche auf Mallorca müssten sich heute einem
zunehmenden Wettbewerb stellen: „Bislang reichten Sonne und Strand,
um die Touristen zufrieden zu machen. Aber künftig sind Sonne und
Strand nur noch zusätzliche Argumente, um die Urlauber für uns zu
gewinnen.” Die Küche sei für sie wesentlicher Bestandteil der
Kultur, durch die sich ein Urlaubsziel vom anderen abhebt.
Gab es in der Kochschule bislang nur Kurse für Neueinsteiger,
von denen vor allem Arbeitslose Gebrauch gemacht haben, so werden
dort heute auch Fortbildungskurse für Profis angeboten. Die
Nachfrage sei groß. Mehrtägige Kurse zu Themen wie Show-Cooking,
Präsentation der Speisen, vegetarische Küche, mallorquinische und
andere regionale Küchen, Einführungen in neue Techniken und Geräte
würden sowohl von Hotelketten als auch von einzelnen Köchen
gebucht.
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