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Es ist, als ob Rennpferde mit den Hufen scharrten. Mallorcas Urlaubsbranche – sprich: ganz Mallorca – erwartet an diesem Osterwochenende den Auftakt der touristischen Saison. Einer hoffentlich besseren Saison als in den Vorjahren.

Die Vorzeichen stehen gut. Mallorca ist wieder wer, Imageverluste aus den Vorjahren konnten korrigiert werden. Viele Flugzeuge und Hotels sind ausgebucht, vor allem wintermüde Deutsche hoffen auf sonnige Tage auf Mallorca. Die einen in der Stille der pollençinischen Berge, die anderen im Society-Getümmel von Port d'Andratx – geboten wird an diesem Osterwochenende genug. Die Stimmung ist gut.

Eigentlich alles wunderbar. Eigentlich. Wäre da nicht der Schatten des Terrorismus, der Spanien in Atem hält. Das Land, das seit Jahrzehnten mit der Angst vor dem Terror lebt, sieht sich mit einer neuen Dimension dieses Albtraums konfrontiert. Das Land ist im Fadenkreuz islamistischer Extremisten. Die Attentate von Madrid, der versuchte Anschlag auf die Schnellbahn, die anschließenden Drohungen, das blutige Ende der Terroristen in einem Vorort der Hauptstadt – es nimmt kein Ende.

Mallorca scheint weit davon entfernt zu sein. Aber wir müssen uns nichts vormachen. Die Fanatiker können überall zuschlagen, auch wenn die Insellage einen gewissen Schutz darstellt. Der Ort des Geschehens kann Madrid, München oder Mallorca heißen. Anlass zur Hoffnung gibt die Tatsache, dass die spanische Polizei offensichtlich einen guten Job macht und die Anführer des 11. März identifiziert hat. Diese Arbeit muss weitergehen, auch international.

Als MM nach den Anschlägen deutsche Urlauber nach ihrer Stimmungslage befragte, hörten wir einen gewissen Fatalismus heraus: Wenn's passiert, dann passiert's eben. Nur so ist zu erklären, dass die so empfindliche Tourismusbranche bislang noch nicht unter den Vorkommnissen in Spanien ächzt. Recht haben die Leute. Das Leben muss weitergehen, auch das schöne Leben. Alles andere wäre eine Kapitulation vor den Fanatikern.

Ich wünsche Ihnen frohe, sonnige und vor allem friedliche Osterfeiertage.