Nach Jahren ohnmächtigen Schweigens hat Manacor dem Drogenhandel
den Kampf angesagt. In der Metropole des Inselostens versammelten
sich vergangenen Freitag etwa 1000 Einwohner, um ihren Widerstand
gegen das soziale Problem anzukündigen. Zu der Kundgebung hatten
insbesondere Nachbarschaftsverbände aufgerufen, unterstützt von den
aus Manacor stammenden Spitzensportlern Miquel Àngel Nadal (Real
Mallorca), Elena Gómez (Kunstturn-Weltmeisterin) und Spaniens
jüngster Tennishoffnung, Rafael Nadal.
Das Motto der Veranstaltung trugen die Bürger auf einem großen
Transparent vor sich her: „Ein vereintes Manacor gegen Drogen”. Die
Demonstration verlief unter den Augen eines polizeilichen
Großaufgebotes friedlich. Das Manifest verlas Real-Verteidiger
Nadal, der sich darin auch um den Ruf seiner Heimatstadt sorgte.
„Wir dürfen nicht zulassen, dass man Manacor mit Drogen verbindet.”
Einen besonderen Empfang bereiteten die Bürger Manacors dem „Ultima
Hora”-Redakteur Pep Matas. Der Journalist hatte in der
Vergangenheit wiederholt darüber berichtet, wie ungestört
Drogenhändler in der Kunstperlenstadt ihr Kokain und Heroin an den
Mann bringen können. Erst kürzlich war Matas bei einer live im
Fersehen übertragenen Podiumsdiskussion tätlich von zwei
mutmaßlichen Dealern angegriffen worden. Der Journalist forderte
die Demonstranten auf, weiter offen und mutig gegen das
Drogenproblem vorzugehen.
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