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Die Werbung für den Tourismus in der Neben– und Nachsaison haben wir bereits deutlich intensiviert, jetzt folgen Investitionen zur weiteren Verbesserung der Infrastruktur”, sagte der balearische Tourismusminister Joan Flaquer (PP) bei der Vorstellung eines besonderen Finanzierungsprogramms am Mittwoch in Palma.

Insgesamt stellt die Balearen-Regierung 60 Millionen Euro zur Verfügung, um den Gemeinden solche Projekte zu ermöglichen, die die starren Saisonzeiten entzerren helfen. Für Flaquer ist das „eine erhebliche Summe”. Um an die Gelder zu kommen, haben die balearischen Gemeinden bis zum 4. Mai Zeit, jeweils vier Projekte in der Reihenfolge ihrer Wichtigkeit vorzustellen. Eine vom Tourismusministerium eingesetzte Auswahlkommission entscheidet, welche Vorhaben tatsächlich subventioniert werden. Anträge kann nur die öffentliche Hand stellen, keine privaten Unternehmen.

Je nach Bedeutung für die Entzerrung der Saisonzeiten kann ein Projekt bis zu 100 Prozent aus diesem Topf gefördert werden. Die eigentliche Finanzierung wird über Konsortien abgewickelt, die in jedem Einzelfall gegründet werden. Wie Flaquer erklärte, könnte es sich dabei um Projekte handeln, die den Tourismus im Landesinneren fördern, Sportanlagen, kulturelle Einrichtungen oder Tagungszentren. Hauptsache, das Angebot richtet sich an Urlauber in der Neben– und Nachsaison. Die Infrastrukturmaßnahmen können neu entstehen, es ist aber auch möglich, bestehende Einrichtungen zu modernisieren.

Die Entzerrung der starren Saisonzeiten genießt laut Flaquer in der Politik der Balearen-Regierung Priorität. Bislang habe man schon einiges dafür getan, etwa die klassische Konzertreihe „Ein Winter auf Mallorca” wieder belebt, den Ausbau des Radwegenetzes betrieben, dessen erste Phase gerade angelaufen sei, oder kulturelle Spazierwege in Palma ausgeschildert. Letztere, so Flaquer, könne er sich gut auch in anderen Gemeinden vorstellen.

Als einzige Gemeinde auf den Balearen ist die Hauptstadt Palma von den Investitionshilfen ausgeschlossen, weil hier ein gesondertes Programm aufgelegt werden soll. Ein wichtiger Teil davon ist die komplette Neugestaltung der Playa de Palma; für dieses Pionierprojekt in der spanischen Tourismuswirtschaft liegt bislang nur ein Masterplan vor. Flaquer hofft darauf, bald mit den neuen Tourismus-Verantwortlichen der spanischen Zentralregierung über dieses und andere Themen zu sprechen. Die Finanzierung soll durch die Überlassung staatlicher Steuern erfolgen, wie sie im spanischen Gesetz zur Gemeindefinanzierung vom 9. März vorgesehen ist.