Die wirtschaftliche Talsohle der Balearen ist überwunden. Es
geht wieder bergauf. Davon ist die Balearenregierung überzeugt.
Allen voran Tourismusminister Joan Flaquer, der von einer
Steigerung der Urlauberzahlen um 6'2 Prozent im Jahr 2003 spricht.
Auch für das Jahr 2004 werde ein weiteres Plus erwartet. „Der
Tourismus auf unserem Archipel erholt sich”, das steht für Flaquer
außer Frage.
Andererseits, erklärte Flaquer auf dem traditionellen
Weihnachtsempfang der Medien am Dienstag, müsse man natürlich die
Zuwachsraten und Prognosen relativieren. Angesichts des extrem
schlechten Abschneidens im Jahr 2002 sei der jetzige Aufschwung nur
ein schwacher Trost für die Unternehmer.
Erfreulich sei vor allem, dass die Deutschen wieder verstärkt
auf die Inseln kämen. Auch wenn sie im Gesamtergebnis prozentual
gesehen hinter den Engländern, die um sieben Prozent zulegten, und
den um 21 Prozent gestiegenen Urlaubern vom spanischen Festland
zurücklägen, sei eine vierprozentige Zunahme der aus Deutschland
anreisenden Urlauber eine klare Trendwende. „Zum ersten Mal seit
drei Jahren gehen die deutschen Inselbesucher zahlenmäßig nicht
zurück”, so Flaquer. Man hoffe, diesen Aufschwung nicht nur
aufrechterhalten zu können, sondern weiter zu steigern.
Wesentlich zu einem weiteren Aufschwung beitragen könnten die
Gastronomen. Wie die Direktorin im Wirtschaftsministerium, María
Marqués, darlegte, liege es maßgeblich an den Komplementärbetrieben
im Tourismus, das Urlaubsziel Balearen attraktiv und
konkurrenzfähig zu machen. Die Preise auf diesem Sektor hätten 2003
um 4'5 Prozent angezogen. Marqués forderte die Bar- und
Restaurantbetreiber auf, ihre Preisgestaltung zu überdenken.
Generell, so die Einschätzung der Balearen-Regierung, werde für
das Jahr 2004 mit einer Steigerung des Brutto-Inlandsproduktes
zwischen 1'4 und 1'7 Prozent gerechnet und damit der mit 0'7
Prozent äußerst moderate Wirtschaftszuwachs im Jahr 2003 mindestens
verdoppelt.
Das beste Abschneiden erwarte man mit einer Steigerungsrate um
bis zu 1'8 Prozent für Mallorca, das im Jahr 2003 lediglich 0'6
Prozent zulegte.
Das balearische Wirtschaftsministerium geht auch davon aus, dass
sich die Baubranche leicht erholen werde. Weniger wegen der Zunahme
der Eigenheime, sondern durch die zahlreichen ausgeschriebenen
öffentlichen Bauvorhaben.
Auch der Ministerpräsident der Balearen zeigt sich optmistisch.
In seinem Grußwort an die MM-Leser richtet Jaume Matas seine Blicke
hoffnungsvoll auf das bevorstehende neue Jahr. Man werde wieder
„auf ein Wohlstandsniveau zurückkehren, das die
unternehmungslustigen, fleißigen und mutigen Bürger verdienen”.
Kein Kommentar
Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich registrieren lassenund eingeloggt sein.
Noch kein Kommentar vorhanden.