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Manchmal brauchen vor allem wir, die seit Jahren auf der Insel leben, einen Anstoß, um uns wieder bewusst zu werden, in was für einem Paradies wir uns befinden. Diskutieren wir über Mallorca, diskutieren wir allzu häufig über teure Restaurants und Häuser, unfreundliche Dienstleister, ausbleibende Gäste, unfähige Politiker, engstirnige Nationalisten – und so weiter, und so fort. Alltag eben. Auch viele treue Gäste, die Mallorca aus dem Effeff kennen, verfallen gerne in diese Routine.

Das mag ein Ausdruck von Normalität sein, schade ist es dennoch. Weil der Blick auf die vielen positiven Seiten dieses Eilandes verstellt wird. Jene Seiten, die Hunderttausende von Deutschen und anderen Mittel– und Nordeuropäern zu Mallorca-Fans werden ließen. Die abwechslungsreiche Landschaft inklusive Nationalpark, das ausgewogene Klima, die attraktive Kapitale Palma, die bodenständigen Menschen, die urigen Feste, die immer besser werdende Küche, das (fast immer) saubere Meer – Pfunde, mit denen Mallorca nach wie vor wuchern kann. Und dann sind da noch die vielen Dinge, die den Urlaub, ja sogar das Übersiedeln erleichtern, vom umfangreiche Flugangebot über die weitgehende Sicherheit bis hin zur fast schon zu perfekten deutschen Infrastruktur.

Was Mallorcas Natur zu bieten hat, ist allen bekannt. Sollte man meinen. Die Realität sieht anders aus. Testen Sie sich selbst: Wann haben Sie zuletzt die Albufera erkundet, eine Höhle besucht, einen Spaziergang nach S'Estaca unternommen? Lange her, nicht wahr?

Wer es sich zur Angewohnheit macht, möglichst regelmäßig auf Tour zu gehen, wird die ihm vermeintlich so bekannte Insel neu entdecken. Man gerät ins Schwärmen, und plötzlich ist auch im nächsten Mallorca-Schnack das erlebte Naturschauspiel wichtiger als der überteuerte Café in der letzten Kneipe.

Die kommenden Feiertage bieten Urlaubern wie Residenten ausreichend Möglichkeit, Mallorca wieder einmal positiv auf sich wirken zu lassen. Genießen Sie es.

Ich wünsche allen MM-Lesern ein frohes und sonniges Weihnachtsfest.