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Bei der Sitzung des Gemeinderats von Costitx ist es am Montag zu einem Eklat gekommen. Im Rathaus waren mehr als 100 Demonstranten erschienen, die sich gegen den Bau der Autobahn zwischen Inca und Manacor aussprachen. Zunächst organisierten die Teilnehmer der Kundgebung einen Sitzstreik, was Bürgermeisterin Maria Antònia Munar (UM), in Personalunion Präsidentin des für Straßenbau zuständigen Inselrats von Mallorca, dazu veranlasste, sich hinter verschlossener Tür zu verstecken. Erst weit nach Mitternacht und unter dem Schutz von etwa 20 Beamten der Guardia Civil konnte sie das Rathaus unter lauten Rufen und – nach ihrer Aussage – Geschubse verlassen. Sieben Streifenwagen eskortierten die Alkaldessa auf ihrem Weg aus ihrem Heimatort, weil sie Angst hatte, die Nacht in ihrem Haus zu verbringen.

Vorangegangen war die Ablehnung eines Antrags der oppositionellen PSM, der sich gegen den Bau der Autobahn aussprach. Munar sorgte dafür, dass die Abstimmung nicht geheim, sondern öffentlich stattfand. Obwohl viele ihrer Parteifreunde gegen das Straßenprojekt sind, stimmten sie gegen den Antrag. Lediglich der junge Gemeinderat Sebastià Aulet verlor die Nerven, sprach sich gegen die Autobahn aus und verließ unter Tränen das Plenum.

Nach dem Tohuwabohu kritisierten sich die Parteien gegenseitig, die Auseinandersetzung verschärft zu haben. Munar warf der PSM vor, Ortsfremde zum Rathaus von Costitx geschleust und für eine gewalttätige Stimmung gesorgt zu haben. Die PSM wies das zurück und kritisierte ihrerseits, dass Munar mit dem Rücken zu den Bürgern ihrer Gemeinde regiere.