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Bei der Jahreshauptversammlung der Associació Alemanya i Mallorquina (AAM) am 25. Oktober wird es zu einschneidenden personellen Veränderungen kommen. Gegenüber MM gab der jetzige Präsident und Initiator, Horst Abel, am Mittwoch seinen Verzicht auf eine Wiederwahl bekannt.

Der langjährige Inselresident und Wurstfabrikant Abel tritt nach zweieinhalb Jahren Amtszeit ab. „Ich werde nicht mehr kandidieren.” Seinen Ausstieg begründet Abel mit Zeitproblemen. Über einen möglichen Nachfolger will sich der Noch-Vorsitzende nicht äußern. „Nur soviel: Es wird ein sehr kompetenter Mann sein.” Gerüchten zufolge soll es sich dabei um seinen derzeitigen Stellvertreter Josep Moll Marquès handeln. Der Mallorquiner war bis vor kurzem Leiter der Balearenvertretung in Berlin und gilt in den Augen vieler als die Idealbesetzung. Moll selbst sagte gegenüber dieser Zeitung, dass er sich prinzipiell für das frei werdende Amt zur Verfügung stellen würde. Es sei zwar nicht sein Bestreben, „aber ich würde mich auch nicht verweigern, vorausgesetzt, es kommt zu keiner Kampfabstimmung”.

Noch-Präsident Abel zieht über die gut zwei Jahre Associació Alemanya i Mallorquina insgesamt positive Bilanz. Als Erfolge verbucht er unter anderem die sich anbahnende Städtepartnerschaft zwischen Palma und Düsseldorf, den Besuch der Trachtengruppe aus Sóller in Bayern und den Auftritt des Magdeburger Knabenchors. Klar verfehlt, gesteht Abel ein, habe der Verein hingegen die anvisierte Zahl von 5000 Mitgliedern. „Wir liegen unter 200, das hatten wir uns anders vorgestellt.”

Ursache des zögerlichen Zulaufs ist nach Auffassung Abels das grundsätzlich fehlende Interesse der Mallorca-Deutschen. „Auch bei den Mallorquinern ist uns der große Durchbruch nicht gelungen”, sagt Abel, „es gibt offenbar bei beiden Seiten kein Bedürfnis nach Zusammenarbeit.” Den Vorsitz des Vereins verlasse er mit der Gewissheit, „eine saubere und ordentliche Geschichte zu übergeben”.

Mit dem Abgang Horst Abels wird der Wirkungskreis des AAM nach Santa Margalida verlagert werden, sagt der Vorsitzende des dort ansässigen Ortsvereins, Rolf Siegert. Noch-Präsident Abel und möglicher Nachfolger Moll bescheinigen dem Ortsverband AAM-Nord hervorragende Arbeit. Abel lobt anerkennend dessen erfolgreiches Bemühen um mallorquinische Mitglieder. Nach Meinung seines Stellvertreters Moll gelang es dem Nordableger, „den Menschen zu zeigen, dass der Verein Sinn macht”.

Als weiteres Indiz dafür, dass der künftige Präsident Josep Moll heißen wird, dient dessen gutes persönliches Verhältnis zu Vorstandsmitglied Siegert.