Was eigentlich Normalzustand sein sollte, erschien manchem
Urlauber an der Playa de Palma am vergangenen Sonntag wie der
Ausnahmezustand: Zum ersten Mal seit zwei Wochen sah der Strand an
Mallorcas Urlauberhochburg Nummer eins sauber und gepflegt aus.
Zuvor hatte die Playa ein zunehmend schlechtes Bild abgegeben:
Angeschwemmter und bei nächtlichen Strandfeten produzierter Müll
hatte viele Urlauber und einheimische Badegäste verärgert. Nun
unternehmen die städtische Firma Emaya und die für die
Strandsäuberung zuständige Konzessionsgesellschaft Mar de Mallorca
gemeinsame Anstrengungen, um den ekligen Unrat zu entfernen.
Zwischen dem Balneario fünf und sechs häufen sich nach Auskunft
eines Mitarbeiters von Mar de Mallorcas morgens Berge von Flaschen,
Plastik und anderem Müll. Auf Höhe der Balnearios eins und zwei
rieche das Wasser häufig nach Benzin, was er sich mit der Nähe zum
Sporthafen erkläre. Mit angeschwemmtem Müll sahen sich die
Touristen am ganzen Strand konfrontiert.
Auch die Kellner der Bars an der Hafenpromenade haben in den
vergangenen Wochen nichts als Klagen über den Zustand von Strand
und Wasser gehört. „Beim Balneario zwei ist das Wasser ganz grün,
manchmal riecht es schlecht. Ich verstehe nicht, wie die Leute dort
baden können”, sagte einer. Offenbar bewirken die hohen
Wassertemperaturen eine stärkere Verwesung der Wasserpflanzen.
Auch an anderen Stellen der Insel sorgen im Wasser treibende
Müllteppiche und angeschwemmter Unrat in diesem Sommer für
Enttäuschung und Unzufriedenheit unter Urlaubern und Einheimischen.
Der balearische Tourismusminister Joan Flaquer hat für 2004 einen
„Plan zur Grundreinigung in den touristischen Zonen” angekündigt.
In den vergangenen Wochen wurde der Einsatz von Booten in der Bucht
von Palma und Calvià verstärkt, die Müll aus dem Wasser fischen.
Weniger schlimm scheint derzeit das Müll-Problem in Alcúdia zu
sein.
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