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Real Mallorca kommt, wie von seinem Präsidenten Mateu Alemany gefordert, in mallorquinische Hände. Die seit langem diskutierte Kapitalerweiterung soll danach in zwei Stufen durchgeführt werden und insgesamt 21 Millionen Euro in die leeren Kassen des Vereins spülen. Damit nähert sich das seit zwei Monaten andauernde Hickhack um Ersatzkapital des sich zurückziehenden Medienunternehmens Grupo Zeta dem Ende.

In der ersten Phase rechnet der Club mit Einnahmen von rund 12 Millionen Euro. Mallorquinische Unternehmer wie Bartolomé Cursach (MegaSport, Pacha, Western Waterpark) und die Familie March (Banca March) können sich dabei für eine oder mehrere Aktienpakete zwischen 300.000 und einer Million Euro entscheiden. Auch Clubpräsident Alemany werde als Privatmann Anteile am Verein erwerben, so „El Mundo”.

Die anderen neun Millionen Euro will Real Mallorca dem Zeitungsbericht zufolge mit Hilfe von Kleinanlegern einnehmen. Fans könnten damit zu Anteilseignern avancieren.

Eine zusätzliche Finanzspritze erhält der Erstligist von den mallorquinischen Hoteliers. Im Gespräch sind derzeit freiwillige Spenden in Millionenhöhe, die über eine Stiftung laufen sollen. Allein die großen Ketten scheinen bereit zu sein, fast drei Millionen Euro für den Klub locker zu machen.

Real Mallorca entkommt mit der Kapitalerhöhung einem drohenden Totalausverkauf seiner Spieler. Vor allem Real-Star und Kamerun-Nationalspieler Samuel Eto'o wird seit Wochen von englischen Clubs heftig umworben.

Im Hickhack um die Kapitalerweiterung ging die Verpflichtung des Holländers Arnold Bruggink fast unter. Der 26 Jahre alte Stürmer, der ablösefrei von PSV Eindhoven kommt, wurde am letzten Samstag offiziell vorgestellt. Er soll in erster Linie den zu Deportivo La Coruña gewechselten Walter Pandiani ersetzen.

Derweil bekleckern sich Brugginks künftige Teamkollegen bei ihrem Trainingslager in England nicht gerade mit Ruhm. In einem Freundschaftsspiel wurden sie vom Zweitligisten Derby County am vergangenen Sonntag mit 1:3 vorgeführt. Reals Trainer Jaime Pacheco führte die Niederlage auf die fehlende Kondition und die Schiedsrichterleistung zurück. Am Donnerstag erreichten die Inselkicker mit Mühe ein 0:0 gegen Bolton. Bester Mann: Torhüter Leo Franco.