Der Poker um den Austragungsort des Pokalfinales am 28. Juni
geht weiter. Offiziell wird zwar nach wie vor in Elche (Alicante)
gespielt. Hinter den Kulissen ist der Druck von Recreativo Huelva
jedoch so groß, dass am Montag nochmal neu verhandelt wird. Der
Präsident des spanischen Fußballverbandes RFEF hat für diesen Tag
den Vorstand zusammengerufen.
Eigentlich hätte man sich das ganze Theater von vornherein
sparen können. Real Mallorca hatte von Beginn an den Wunsch, das
Finale in Valencia oder Barcelona auszutragen. Der andalusische
Gegner aus Huelva sprach sich aber dagegen aus. Er wünschte sich
Sevilla, Málaga oder Madrid. Der RFEF, bemüht um einen Kompromiss,
entschied sich daraufhin für die 30 Kilometer südwestlich von
Alicante gelegene Palmenstadt Elche. Plötzlich besannen sich die
Südspanier eines Besseren. Sie wähnten sich nun gegenüber den
Inselkickern im Nachteil und streben Valencia als Austragungsort
an. Offiziell verpacken sie ihren Unmut gegenüber Elche mit der
relativ geringen Zuschauerkapazität. In das Stadion Martínez Valero
passen rund 36.000 Zuschauer, in Valencias Mestalla 55.000.
Da der spanische Verband den beiden Finalteams jeweils 40
Prozent der Tickets zur Vefügung stellt – etwa 14.000 pro Klub –
drohte der andalusische Vereinspräsident schon mit seinem
Wegbleiben. Recreativo de Huelva, begründete er sein Vorhaben, hat
über 17.000 Mitglieder. Und sollte nur eines ohne Eintrittskarte
bleiben, werde er das Spiel zu Hause vor dem Fernseher ansehen.
Hoteliers, Stadt und Fans rüsten sich in Elche derweil für die
letzte Schlacht. Sie möchten auf das Fußball-Großereignis nicht
verzichten. Die Übernachtungsbetriebe kündigten gar
Schadensersatzklagen an, sollten sie am Ende mit leeren Händen
ausgehen.
Ob der RFEF Elche tatsächlich fallen lässt und den Zuschlag
Valencia erteilt, steht freilich längst nicht fest. Unterdessen
besuchte Anfang der Woche eine erste Delegation von Real Mallorca
die Palmenstadt. Man zeigte sich von Platz und Einrichtungen
angetan und plauschte mit dem Bürgermeister.
Fast schien bei all dem Durcheinander untergegangen zu sein,
dass am Sonntag mit Deportivo Alavés ein gefährlicher Gegner
wartet. Die Basken stehen auf einem Abstiegsplatz und müssen daher
unbedingt punkten.
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