Der konservative Kandidat für das Amt des Balearen-Präsidenten,
Jaume Matas, eröffnete seine Wahlveranstaltung letzten Freitag mit
zwei zentralen Versprechen: Einmal möchte er der „Präsident aller
sein”. Zum anderen will er mit der „politischen Unsittlichkeit
aufräumen”, die er auf dem Archipel in den letzten Jahren
ausgemacht haben will. Bei der offiziellen Vorstellung seiner
Kandidatur im Auditorium in Palma standen dem Ex-Umweltminister mit
dem spanischen Vizepräsidenten Mariano Rajoy und Arbeitsminister
Eduardo Zaplana zwei ehemalige Kabinettskollegen zur Seite.
Weiterer Stargast des Abends war Gabriel Cañellas, ehemaliger
Präsident der Balearen.
Vor rund 1700 Anhängern ließ Matas am politischen Gegner kein
gutes Haar. Er warf dem derzeit regierenden Fortschrittspakt
Heuchelei vor. „Einerseits wollen sie uns Nachhilfestunden in Ethik
geben. Auf der anderen Seite zog mit ihnen eine nie dagewesene
Unsittlichkeit in die Politik ein”, sagte der PP-Kandidat. Für den
Fall eines Wahlsiegs versprach Matas eine balearische Gesellschaft,
in der „beide Sprachen, sowohl Catalán als auch Castellano,
gleichermaßen respektiert werden”.
Zu einem Zwischenfall kam es während der Rede des
Vizepräsidenten Rajoy. Ein Protestant machte mit einem Plakat seine
Ablehnung gegen den Irak-Krieg und gegenüber dem spanischen
Schmusekurs mit den USA deutlich. Rajoy verteidigte die Haltung
seiner Partei. Wenn es um internationalen Terrorismus und
Massenvernichtungswaffen gehe, könne man nicht einfach die Augen
davor verschließen.
Während Matas unter den Seinen das Bad in der Menge genoss, kam
es vor den Türen zu Handgreiflichkeiten zwischen Demonstranten und
Parteigängern. Die Partei-Oberen bekamen davon jedoch wenig mit.
Sie nahmen den Hinterausgang.
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