Der Beaujolais ist in aller Welt bekannt. Jedes Jahr aufs Neue
im Spätherbst erscheint der Nouveau, wie er in Frankreich genannt
wird. Die Bordeaux–Fans rümpfen die Nase, aber alle Liebhaber
leichter, frischer Rotweine mit überschäumender Frucht können es
kaum erwarten.
Die Gamay–Rebe, welche hierfür ausschließlich verwendet wird,
ergibt zwar keine langlebigen Rotweine, aber dafür wird man mit
kräftigem Erdbeer– und Pfirsicharoma verwöhnt. Das besondere
Geheimnis dieser Weine liegt in der Kohlensäuremaischung, die zwar
die Farb– und Aromastoffe extrahiert, jedoch nicht die bitteren
Tannine. Demzufolge blicken die Primeros, wie sie in Spanien
genannt werden, auf ein vergleichsweise kurzes Leben und sollten so
frisch und jung wie nur irgend möglich verkostet werden.
Den Bodegas Farina aus dem Toro ist ein solches, junges Exemplar
besonders gut gelungen. Sein Name: Primero 2002; sein Preis:
weniger als fünf Euro. Ein Rotwein, der all seine Talente in einem
Werdegang von nur 45 Tagen zeigt. Bestehend zu 100 Prozent aus
Tinta de Toro, besitzt dieser Wein ein dunkles Kirschrot, das an
den Rändern ins Violette wechselt. Üppiges Aroma roter Früchte wie
Himbeeren, Erdbeeren und Brombeeren dominiert die Nase.
Der Primero 2002 ist reich an Fruchtnoten sowie Geschmack nach
reifen Trauben und passt ausgezeichnet zu einem Picknick oder einer
kalten Mahlzeit zwischendurch. Er sollte bis maximal 16 Grad
getrunken werden, dann präsentiert sich dieser junge Rote von
seiner besten Seite.
Der Autor Norbert Deingruber ist Inhaber der Weinhandlung Casa
del Vino in Manacor.
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