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Einigkeit herrschte nur beim Datum. Am Freitag hat das Kabinett der Balearenregierung (Govern) einer 12-Millionen-Euro-Investition zur Verbesserung des Verkehrsnetzes in verschiedenen Gemeinden zugestimmt. Gleich nebenan stellte fast zeitgleich die Stadtverwaltung Palma im Rathaus die Pläne für die zweite Phase des Mobilitätsprojekts vor.

Der verbale Schlagabtausch zwischen den beiden Institutionen – im Govern regiert eine Mitte-Links-Koalition, im Rathaus Palma die konservative PP – begann, als bekannt wurde, dass Palma aus dem 12-Millionen-Topf keinen Cent erhalten werde. Govern-Sprecher Antoni Garcias begründete dies mit Kompetenzproblemen. Für die Lösung des Verkehrsproblems auf Palmas Einfallsstraßen – eines der Hauptanliegen des Mobilitätsprojekts der Stadtherren – sei das spanische Bauministerium in Madrid zuständig.

Ungeachtet des parteipolitischen Scharmützels hat sich Palma in Sachen Vekehrspolitik mit der zweiten Phase des Mobilitätsprogramms einiges vorgenommen. Während sich die erste Phase auf Innen– und Altstadt konzentrierte, steht jetzt das äußere Stadtgebiet im Mittelpunkt. „Wir wollen eine Infrastruktur schaffen, mit der wir den Verkehr gleichmäßiger verteilen können”, fasst der stellvertretende Bürgermeister José Manuel Sierra zusammmen.

Erreicht werden soll dieses Ziel unter anderem mit einer Verbreiterung der aktuellen Vía de Cintura und dem Neubau einer zusätzlichen Ringautobahn. Gleichzeitig soll ein rund 25 Kilometer langes Netz von Fahrradwegen das Zentrum mit den Stadtvierteln verbinden. Schließlich will die Stadtverwaltung stärker auf den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs setzen.

Noch sind es lediglich Vorschläge, die vom Mobilitätsrat der Stadtverwaltung geprüft und gebilligt werden müssen. Auf der anderen Seite ist sich Sierra bewusst, dass gehandelt werden muss. „Wenn jetzt nichts getan wird, laufen wir Gefahr, dass der Verkehrsfluss in Palma bis 2010 völlig zusammenbricht”, warnt er.