Erotik in der zeitgenössischen Kunst auf den Balearen” ist der
Titel einer Ausstellung, die zurzeit im „Espai Ramón Llull” in
Palma zu sehen ist. Gezeigt werden Malerei, Skulpturen, Fotos. 22
Arbeiten von 22 Künstlern, die sich zum Teil schon seit Jahren auch
über die Inselgrenzen hinaus einen Namen gemacht haben.
Das Konzept der Ausstellung war, so Koordinator Joan Carles
Gomis, „eine Annäherung an das Thema Erotik als inspiratives
Element der Kreativität, wie es schon seit prähistorischen Zeiten
besteht.” Der weibliche Körper, der Moment der sexuellen oder
erotischen Begegnung zwischen Mann und Frau, war seit jeher eine
der belebendsten Quellen in der Kunst. Vielen Künstlern wohnt eine
gehörige Portion Voyeurismus und/oder Exhibitionismus inne.
Wie etwa Antoni Socias, dessen gesamtes Werk – Malerei, Fotos,
Skulpturen und Installationen – wie ein großes Schaufenster seiner
Leidenschaften ist. Angereichert durch Selbstironie und Humor.
Pepe Nebot, der fast ausschließlich Frauen malt, hat sich der
Welt der Models, der Huren, der Pornostars verschrieben. Weitaus
zurückhaltender, aber nicht weniger erotisch, gibt sich Miquel
Brunet, der nur andeutet, was Mati Klarwein in aller Deutlichkeit
zeigt: „Blitze der Lust”, hervorgerufen durch Laszivität und eine
Spur von Gewalt.
Bei Jaume Canet wird die Valvula in Eisen gefasst und ist
entsprechend abweisend. Der Argentinier Rafael Amengual zeigt einen
erigierten Penis, von Nägeln umgeben, wenig einladend. Der
amerikanische Künstler Ellis Jacobson deutet seine Vorstellung von
Erotik nur vorsichtig an.
Die einzige Frau unter den gezeigten Künstlern ist die
Mallorquinerin María Carbonero, die fast ausschließlich Frauen
darstellt. Sie geht mit ihren Geschlechtsgenossinnen recht hart ins
Gericht. Ihre Figuren sind wie immer nackter als nackt.
Erotik in der Bildenden Kunst der Balearen. Esplai Ramòn Llull,
Palma, Carrer Ramón Llull. Montag bis Freitag 9 bis 14 und 16 bis
20 Uhr, samstags 9 bis 14 Uhr.
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