Eigentlich dürfte es über das Wort des Jahres keinen Zweifel
geben. Der Euro – seit Monaten in aller Munde, ist ab 1. Januar
auch in aller Geldbörse. Am ersten Tag des neuen Jahres wird die
Gemeinschaftswährung in zwölf Ländern der EU auch als Bargeld
gültig. Neben Spanien und Deutschland sind das Finnland, Irland,
die Niederlande, Belgien, Luxemburg, Frankreich, Österreich,
Italien, Portugal und Griechenland.
Während in Deutschland mit einem „Big Bang” am 1. Januar die
neue Währung kommt und die alte D-Mark ungültig wird, lässt sich
Spanien wie die meisten Länder zwei Monate Zeit. Die Peseta bleibt
bis zum 28. Februar offizielles Zahlungsmittel, Konsumenten dürfen
bis zu diesem Tag mit der nationalen Währung bezahlen, müssen im
Zweifelsfall auch Wechselgeld in Pesetas akzeptieren. Da die Peseta
ab dem 1. Januar aus dem Verkehr gezogen wird, gehen Experten wie
Ramon Calafat von der Sparkasse Sa Nostra davon aus, das ab Mitte
Januar praktisch kein Peseta-Bargeld mehr im Umlauf sein wird,
zumal vor dem Dreikönigstag am 6. Januar die höchsten Umsätze des
Jahres erzielt werden.
Die spanische Herstellerfirma für Banknoten und Münzen hat etwa
zwei Millionen Scheine gedruckt und 6'5 Millionen Stück Hartgeld
geprägt, um die 8'5 Billionen Pesetas, die noch im Umlauf sind, zu
ersetzen. Auf den Balearen werden nach Auskunft von Ramon Calafat,
Leiter des Euro-Büros bei Sa Nostra, etwa 180 Millionen Euro
ausgegeben, bis Ende Februar sind seiner Schätzung nach 350
Millionen Euro-Bargeld auf dem Archipel im Umlauf.
Die nationalen Währungen, bereits seit dem 1. Januar 1999
Bestandteil der Gemeinschaftswährung, werden nach einem festen Kurs
in Euro getauscht. Ein Euro ist genau 166'386 Pesetas oder 1'95583
Mark wert.
Da die kleinste Einheit des Bargeldes das Ein-Cent-Stück ist,
müssen zu zahlende Summen bis auf zwei Stellen nach dem Komma auf-
oder abgerundet werden. Ist die dritte Stelle nach dem Komma eine
fünf oder größer, wird aufgerundet, ist es eine vier oder weniger,
wird abgerundet.
Der Wechselkurs der Peseta scheint auf den ersten Blick
kompliziert. Deutsche haben es bei einem Kurs von etwa eins zu zwei
leichter, Portugiesen dürften beim Umrechnen von 200 Escudos pro
Euro gar keine Probleme haben. Tipp für die Praxis: Sechs Euro sind
998 Pesetas, also rund 1000, wert. Zum schnellen Kopfrechnen können
Sie den Preis in Euro mit 1000 multiplizieren und dann durch sechs
teilen, um auf den Wert in Pesetas zu kommen. Dennoch dürften vor
allem in den ersten Wochen Taschenrechner häufig zum Einsatz
kommen.
Die Währungsumstellung kann trotz der guten Vorbereitung des
Einzelhandels und der Konsumenten nur dann funktionieren, wenn
gewährleistet ist, dass das neue Bargeld in ausreichender Menge
emittiert und die alten Peseta-Bestände vom Markt genommen werden.
Damit das funktioniert, haben sich alle größeren Einzelhändler
Spaniens verpflichtet, ab dem 1. Januar nur noch Wechselgeld in
Euro herauszugeben. Die Geldautomaten sollen am 2. Januar zu 85, am
15. Januar zu 100 Prozent auf Euro umgestellt sein. In den Banken
erhalten Kunden ab dem Stichtag ohnehin nur noch Bargeld in Euro.
Geschäfte, die sich mit Wechselgeld ausstatten wollen, können das
bereits seit dem 1. Dezember tun. Laut spanischer Zentralbank sind
denn auch bereits mehr als 95 Prozent des dafür vorgesehen Geldes
verteilt worden.
Privatpersonen hatten am 15. Dezember erstmals Gelegenheit, Hand
an den Euro zu legen. Hunderttausende Starter-Kits mit Münzen
wurden verkauft. Die Bestände sind mit 800.000 auf den Balearen so
groß, dass kurz vor Redaktionsschluss noch Beutelchen erhältlich
waren. Scheine können am 1. Januar auch in einigen Bankfilialen
eingetauscht werden, die extra dafür öffnen. In Palma sind dies
etwa die Banco de España im Carrer Sant Bartomeu 16, von der Banca
March die Hauptstelle in der Ave. Alexandre Rossello 8 und die
Filiale in der Ave. Comte de Sallent 22 oder die Sa Nostra auf der
Plaza Mayor und in der Calle San Miguel. Sa-Nostra-Filialen öffnen
am Neujahrstag auch in Manacor in der Calle Olera 5 und in Inca in
der Calle Jaume Armengol 69. Die Öffnungszeiten sind überall
gleich, nämlich von 11 bis 14 Uhr.
Sämtliche alten Währungen der Euro-Länder können bis zum 30.
Juni bei allen spanischen Banken und Sparkassen kostenlos
umgetauscht werden, allerdings nur Banknoten, keine Münzen. Später
geht das kostenfrei nur bei der Banco de España. Die Nationalbank
tauscht Peseta-Scheine und Münzen ohne zeitliche Begrenzung.
Kein Kommentar
Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich registrieren lassenund eingeloggt sein.
Noch kein Kommentar vorhanden.