Nach jahrelangen Schwelbränden in der Bauschuttdeponie Can Set
bei Arenal hat das balearische Umweltministerium jetzt eine härtere
Gangart angekündigt. Innerhalb von sechs Monaten sollen die
kokelnden Feuer im ehemaligen Steinbruch gelöscht und die Halde
versiegelt werden. Das versprach die Umweltministerin Margalida
Rosselló (Grüne) den betroffenen Nachbarschaftsverbänden.
Umweltschützer und Anwohner hatten seit Jahren auf die
hochgiftigen Schwaden hingewiesen und Abhilfe gefordert. In Sommer
waren die beißenden Dämpfe sogar von Autofahrern auf der
Schnelltrasse Palma-Llucmajor bemerkt worden. Nach einem Bericht
des „Diario de Mallorca” wird während der geplanten Löscharbeiten
eine zeitweise Umsiedlung von 250 Anwohnern überlegt. Die ebenfalls
unter den Giftdämpfen und den negativen Berichten leidenden
Hoteliers in Arenal haben die Aufnahme der Bewohner in Aussicht
gestellt.
Die Brandherde sollen gut zwölf Meter tief im Schuttberg
glimmen. Um an sie heranzukommen, seien Tonnen von Material zu
bewegen. Dabei könnte erneut eine Vielzahl von Giftstoffen wie
Dioxine und Furane in der Umwelt verteilt werden. Die
Löschmannschaften sollen mit speziellen Atemgeräten ausgerüstet
werden.
Schuld an der Misere haben nach Ansicht der Umweltschützer die
Bauschuttentsorger, die neben dem Abbruch auch ungetrennt Holz und
andere Abfälle bis hin zu Autoreifen und Batterien im Steinbruch
entsorgten.
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