Als wichtigstes Spiel des Jahres pflegt man solche Treffen zu
bezeichnen. Real Mallorca gegen Hajduk Split, für den spanischen
Fußball-Erstligisten und seinen deutschen Trainer Bernd Krauss geht
es am Dienstag im heimischen Stadion Son Moix (Anstoß 21.30 Uhr)
darum, den Weg zu den Fleischtöpfen des europäischen Fußballs
endgültig freizuräumen. Im Rückspiel der Qualifikationsrunde zur
Champions-League muss der finanziell schwachbrüstige Tabellendritte
unbedingt mit zwei Toren Differenz gewinnen, damit mindestens die
für die Teilnahme an der Vorrunde garantierten gut 20 Millionen
Mark in die Vereinskasse fließen. Im Weg steht ein kroatischer
Meister, der seinen 1:0-Vorsprung aus dem Hinspiel mit Klauen und
Zähnen verteidigen wird.
Den passenden Vorgeschmack darauf gab's bereits in Split, wo
Hajduk den Vorsprung am Ende mit neun Spielern über die Zeit
bringen konnte, weil Real bei den wenigen klaren Chancen die
Kaltschnäuzigkeit fehlte.
Rechtzeitig vor dem entscheidenden Spiel am Dienstag
verflüchtigen sich auch die personellen Sorgen von Bernd Krauss.
Rechtzeitig ist Miquel Soler wieder in Schwung gekommen, er meldete
sich nach seiner Waden-Verletzung aus dem Trainingslager in Kössen
am Mittwoch wieder gesund. Damit steht endlich die schmerzlich
vermisste Alternative für die linke Seite zur Verfügung. Da musste
zuletzt der türkische Neuzugang Fatih Akyel aushelfen, er blieb in
Split weit hinter seinen Möglichkeiten zurück. Die kann der
Nationalspieler am Dienstag auf seiner angestammten rechten Seite
entfalten. Womit der Coach aus Dortmund aus dem Vollen schöpfen
kann.
Langsam in Schuss kommen offenbar auch die Stürmer, wie das
Testspiel am Dienstag bei Erstliga-Aufsteiger Betis Sevilla zeigte.
Albert Luque brachte da mit einem sehenswerten Absatzkick seine Elf
nach einer halben Stunde in Front. Der Treffer des jungen Stürmers
hätte wohl ausgereicht, hätte nicht Torhüter Miki kurz vor Schluss
neben den Ball gegriffen – Juanito nutze den Patzer zum
1:1-Endstand. Ein guter Test und eine Chance für die Spieler aus
der zweiten Reihe, sich zu empfehlen. Krauss hatten seinen
Routiniers Miguel Angel Nadal und Vicente Engonga eine Auszeit
gegönnt. In der ersten Halbzeit hütete Carlos Roa das Tor, der aber
im Kampf um die Nummer 1 wohl gegen seinen Landsmann Leo Franco den
Kürzeren ziehen wird.
Außerdem wird sich für den Argentinier offenbar bald wieder das
Ausländer-Problem stellen. Denn der Club hat sich mit Atlético
Madrid über einen Wechsel von Veljko Paunovic geeinigt. Ein alter
Bekannter, schließlich spielte der Allrounder vor zwei Jahren schon
einmal bei Real. Nach einem Jahr auf Leihbasis soll der Serbe für
drei Jahre auf der Insel unterschreiben. Neben Ibagaza
(Argentinien), Eto'o (Kamerun) und Fatih (Türkei) würde er den
vierten Platz für einen Nicht-EU-Ausländer besetzten.
Kein Kommentar
Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich registrieren lassenund eingeloggt sein.
Noch kein Kommentar vorhanden.