Ü ber die Art und Weise, wie die Straßen-Prostitituion am
effektivsten zu bekämpfen ist, streiten sich die Politiker in
Palma. Bürgermeister Joan Fageda setzt auf verstärkten Einsatz der
Sicherheitskräfte, die Opposition und der balearische
Sozialminister Eberhard Grosske warnen davor, einzig diesen Weg zu
beschreiten.
Allerdings machten die Beratungen im Sicherheitsausschuss der
Stadt deutlich, wie beschränkt die legalen Möglichkeiten sind. Als
weitgehend untauglich haben sich verstärkte Kontrollen durch die
Beamten erwiesen, die lediglich einen Verdrängungseffekt bei den
Frauen auslösen. Die Prostituierten, viele von ihnen
Afrikanerinnen, wichen etwa von der Puerta Sant Antoni in der
Altstadt Richtung Carretera de Sóller aus, große Probleme gab es in
den letzten Wochen auch an der Playa de Palma.
Außerdem ist es nicht strafbar, keine Papiere dabei zu haben,
häufig werden auch falsche Nationalitäten angegeben – wenn die
Beamten in der Lage sind, sich verständlich zu machen. All das
verhindert die Ausweisung von Illegalen. Auch einen Staatsanwalt,
der sich ausschließlich um dieses Thema kümmert, wird es kaum geben
– die Justiz ist ohnehin chronisch unterbesetzt.
Eigene Vorstellungen haben auch die Hoteliers der Playa de
Palma. Sie fordern bessere Beleuchtung, Einzäunungen und
Kameraüberwachung der betroffenen Zonen. „Die Vermischung der
Themen Einwanderung, Prostitution und Kriminalität führe
unweigerlich zur Ausländerfeindlichkeit. Das ist politisch ein sehr
gefährlicher Weg”, warnte Sozialminister Grosske. Es gelte vor
allem, „die Mafia zu verfolgen, die von der Prostitution lebt”,
forderte Ferran Trujillo, Sprecher der Partei Uniò Mallorquina.
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