E s ist das Schreckgespenst der Hoteliers: Rabatte. Ausgerechnet
in der Hochsaison müssen mallorquinische Herbergsväter Zimmer mit
Preisnachlässen von zehn bis 20 Prozent losschlagen. Das versichert
Pere Cañellas, Präsident des Hotelverbandes FEHM.
Er widerspricht Angaben des balearischen Tourismusministeriums,
wonach die Gästezahlen fast stabil geblieben seien: „In Hotels, die
vor allem von deutschen Urlaubern gebucht werden, ist die
Auslastung bei nur 85 Prozent.” Viele Mallorca-Fans freuen sich
jetzt auf billigeren Insel-Urlaub. Allerdings sind die Chancen auf
echte Schnäppchen nicht besonders groß. Bei ITS-Rewe (Jahn-Reisen,
Tjaereborg) hatte man von den Preisnachlässen noch nichts gehört.
Der Thomas-Cook-Konzern (Neckermann) berichtet von „ganz normalem”
Last-Minute-Geschäft. Und Branchenprimus TUI rät trotz möglicher
Sonderangebote zum rechtzeitigen Buchen, wenn man nicht aus das
Wunschhotel verzichten will.
Unisono berichten die deutschen Veranstalter, dass sich die
Buchungszahlen für Mallorca von der teilweise dramatischen Flaute
zu Beginn des Jahres fast wieder auf Vorjahresniveau eingependelt
hätten. Von einer Krise, wie sie die Hoteliers heraufbeschwören,
kann von ihrer Seite keine Rede sein.
Freilich hatten in den Boom-Jahren der vergangenen zwei Jahre
auch Hotels für satte Gewinne gesorgt, die nicht mehr den
Erfordernissen des Marktes entsprechen, wie Klaus Laepple,
Präsident des Deutschen Reisebüro und Reiseveranstalter Verbandes,
feststellt. Der ausgewiesene Mallorca-Kenner: „Einige Häuser
müssten dringend renoviert werden, manche reißt man besser ab.”
Dass solche alten Kästen leer bleiben, sehen viele
Reiseveranstalter als „gesunde Marktbereinigung”.blu
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