M it dem Krisengerede über Mallorca als Urlaubsziel soll endlich
Schluss sein. Deswegen startet die Balearen-Regierung eine
Image-Kampagne in Europa. In den wichtigsten Quellmärkten des
Archipels, vor allem Deutschland und Großbritannien, sollen 200
Millionen Pesetas (2'35 Millionen Mark), die vom
Tourismusministerium aufgebracht werden, für gute Stimmung unter
den potentiellen Urlaubern sorgen.
Anlass für die Image-Kampagne ist der Streik der Busfahrer am
Flughafen, bei dem Tausende von Touristen unter teilweise
katastrophalen Umständen oftmals viele Stunden warten mussten.
Als erste Maßnahmen des „Notfallplans” will die Regierung einen
Brief an etwa 6500 Reisebüros in Deutschland und Großbritannien
schreiben, um sich zum einen für den Flughafenstreik zu
entschuldigen, zum anderen darüber zu informieren, dass eine
Tarifeinigung mit dreijähriger Gültigkeit erzielt wurde.
Unterschreiben wird Tourismusminister Alomar. In den beiden Ländern
sollen ab September außerdem PR-Agenturen für gute Nachrichten
sorgen. Zur Tourismusmesse ITB im März 2002 ist geplant, die
Balearen-Vertretung in Berlin zu eröffnen. Ebenfalls nach den
Sommerferien will das Fremdenverkehrsamt Ibatur die wichtigsten
Reiseveranstalter, –büros, Kommunikationsmedien und Endkunden per
Telefon kontaktieren und ihnen erklären, was auf den Balearen
wirklich passiert; ihnen will man auch Informationsmaterial
zusenden.
Darüber hinaus sollen sowohl in touristischen Fachzeitschriften als
auch in Publikumsmedien Anzeigen geschaltet werden. Schließlich
will das Fremdenverkehrsamt eine Adressdatenbank von
Balearen-Besuchern einrichten, um ihnen nach ihrer Heimreise
Informationen und Werbung zukommen zu lassen.
Ibatur-Chefin Tiffany Blackman betont, dass der Plan so schnell
wie möglich umgesetzt werden soll. Ziel sei es, positive Effekte
bereits im kommenden Jahr zu spüren. Wie Alomar erläutert, muss
wegen der andauernden schlechten Nachrichten über die Balearen, von
denen lange nicht alle berechtigt seien, ein „bewegliches
Informationssystem” eingerichtet werden. Er unterstrich, dass die
Balearen sich nicht in einer touristischen Krise befänden, sondern
dass die leichten Rückgange zum größten Teil auf „normale” Ursachen
zurückzuführen seien, vor allem das Wiedererstarken von
Konkurrenzdestinationen wie der Türkei, Ägypten oder Kroatien.
(blu)
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